Addis Abeba – Nach dem Putschversuch in Äthiopien gegen eine Regionalregierung ist der Drahtzieher getötet worden. Der Brigadegeneral, der für die Tat am Samstagabend verantwortlich gemacht wird, sei bei seiner Verhaftung erschossen worden, sagte ein Regierungssprecher am Montag. Mehrere seiner Unterstützer wurden verhaftet.

Am Montag erlag der Generalstaatsanwalt der Verwaltungsregion Amhara, der bei dem Putschversuch verletzt wurde, seinen Verletzungen. Das wurde aus Krankenhauskreisen bekannt.

Regionalpräsident getötet

Angreifer hatten nach Angaben der Regierung versucht, am Samstag die Regierung der Region Amhara im Norden Äthiopiens zu stürzen. Dabei wurde der Präsident der Region getötet. Damit zusammenhängend wurde der Chef der äthiopischen Streitkräfte in Addis Abeba von seinem Leibwächter getötet. Die Regierung machte den Sicherheitschef der Regionalverwaltung, Brigadegeneral Asaminew Tsige, für die Tat verantwortlich. Das Internet wurde im Land weitgehend abgeschaltet.

Die Regierung erklärte den Montag zum nationalen Trauertag. Die Opfer würden am Dienstag in Amhara und Addis Abeba beerdigt, sagte Nigussu. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Tat und sagte Regierungschef Abiy Ahmed seine Unterstützung zu, wie Sprecher Stephane Dujarric mitteilte.

Der genaue Hintergrund des Vorfalls war weiterhin unklar. Der junge Regierungschef Abiy gilt seit seinem Amtsantritt vor etwas über einem Jahr als Reformer. Er hat unter anderem das Verbot mehrerer Oppositionsgruppen aufgehoben und mit dem Langzeit-Rivalen Eritrea Frieden geschlossen. Allerdings hat sich der 42-Jährige auch viele Feinde gemacht. Zudem sind im vergangenen Jahr mehrere ethnische Konflikte in dem Vielvölkerstaat wieder aufgeflammt. (APA, 24.6.2019)