Wien – Die Autorin Barbi Marković erhält den diesjährigen Reinhard-Priessnitz-Preis. Die mit 4.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 29. Oktober im Literaturhaus Wien überreicht, die Laudatio kommt von Mascha Dabić. Marković erhält den vom Kulturministerium gestifteten Preis für ihre "rasante, dichte Prosa", so das Urteil der aus Gustav Ernst und Robert Schindel bestehenden Jury.

Die 1980 in Belgrad geborene Schriftstellerin lasse in ihren Werken "junge Frauen radikal subjektiv, wütend und mit klarem Blick deren prekären, von einer desaströsen Vergangenheit geprägten Alltag und deren originelle, mitunter mysteriöse Versuche, ihr Überleben zu sichern, beschreiben. Eine herausragende Literatur über die Lebenskatastrophen der Gegenwart, die in einer punktgenauen, kühnen Sprache des Entlarvens und Aufbegehrens und mit giftiger Komik eine erfrischende Schärfe gewinnt", so die Jurybegründung.

Marković studierte Germanistik in Belgrad und Wien, wo sie seit 2009 auch lebt. 2011/12 war sie Stadtschreiberin in Graz, 2016 erhielt sie für "Superheldinnen" den Alpha-Literaturpreis, im Jahr darauf den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis. 2017 nahm sie außerdem am Wettlesen um den Bachmann-Preis teil. Der seit 1994 verliehene Priessnitz-Preis ging zuletzt an Antonio Fian. (APA, 24.6.2019)