"Zuck" sitzt bei Facebook fest im Sattel, weil er zu 58 Prozent über den Sattel entscheidet.

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Die vergangenen Jahre waren für das soziale Netzwerk Facebook nicht unbedingt geprägt von Positivschlagzeilen. Cambridge Analytica, Hasspostings und überarbeitete, psychisch überforderte Moderatoren sorgten für erhebliche Kratzer im Image des IT-Riesen.

Eine Situation, die immer wieder auch zu Kritik von Investoren führte. Mitunter wurde auch schon eine Ablöse von Zuckerberg an der Spitze des von ihm gegründeten Konzerns gefordert. Ein Begehren, das sich eher nicht so leicht erfüllen lässt. Denn es gibt nur eine einzige Person im ganzen Unternehmen, die Mark Zuckerberg seines Amtes entheben kann. Und die heißt: Mark Zuckerberg.

Zuckerberg hält Großteil der Erste-Klasse-Aktien

Der Grund liegt in der Aktionärsstruktur von Facebook, die im Prinzip eine "Zweiklassengesellschaft" ist. Zuckerberg hält nicht die Mehrheit der Aktien, aber 75 Prozent der "Klasse B"-Wertpapiere an Facebook. Im Gegensatz zu den öffentlich gehandelten "Klasse A"-Aktien bringen diese pro Papier nicht eine Stimme im Aufsichtsrat, sondern zehn. Die restlichen B-Aktien sind in der Hand anderer "Firmeninsider" schreibt Venturebeat.

Insgesamt kommt Zuckerberg mit seinen Anteilen auf ein Stimmgewicht von 58 Prozent. Faktisch heißt das, dass keine Entscheidungengetroffen werden können, mit denen er nicht übereinstimmt, da er im Zweifel jedes Vorhaben abwürgen kann. Das gilt freilich auch für seine Ablöse als CEO, die ebenfalls nur mit einer Mehrheit möglich ist.

Aktionäre wollen Änderung

Ein Umstand, der den Aktionären von Facebook schon länger sauer aufstößt. Sie haben zuletzt im Mai zu 83 Prozent für eine Änderung der Struktur votiert und darauf gedrängt, die von Zuckerberg in Personalunion gehaltenen Rollen als Chef und Aufsichtsratvorstand zu trennen. Ein Vorstoß, der – richtig geraten – an Mark Zuckerbergs Veto scheiterte. (red, 15.09.2019)