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Stephan Hegyi packt Ushangi Kokauri.

Foto: REUTERS/Valentyn Ogirenko

Minsk – Am Tag nach Platz drei durch Daniel Auer im Rad-Straßenrennen haben auch die österreichischen Judokas bei den Europaspielen in Minsk eine Bronze-Medaille geholt. Stephan Hegyi sicherte sich am Montag zum Abschluss der Einzel-Einsätze der ÖJV-Riege bei diesen Titelkämpfen den Podestplatz in der Kategorie über 100 kg, wie übrigens auch im Vorjahr in Tel Aviv.

Da die Judo-Titelkämpfe auch offiziell als EM gelten, setzte der Wiener eine nun weiter seit 2013 anhaltende EM-Medaillenserie der Österreicher in dieser Sportart fort, zuletzt waren die rot-weiß-roten Vertreter 2012 ohne EM-Podestplatz geblieben. Im Kampf um Bronze schaffte Hegyi diesmal das Kunststück, den aserbaidschanischen Vize-Weltmeister (2018) Ushangi Kokauri mit Ippon zu besiegen.

Der 20-jährige Hegyi hatte seinen Tag nach einem Freilos mit einem Sieg gegen den Deutschen Sven Heinle begonnen, musste sich im Kampf um den Poolsieg aber dem Niederländer Henk Grol geschlagen geben. In der Hoffnungsrunde setzte er sich – ebenso mit Ippon – gegen den Polen Maciej Sarnacki durch. "Die zweite EM-Bronzene in Serie für Stephan, das ist schon eine kleine Sensation", sagte Herren-Bundestrainer Patrick Rusch. "Er hat das sehr souverän gemacht."

"Ein Sechs-Sekunden-Kampf ist immer sch..."

Enttäuschend verlief der Wettkampf-Tag für die übrigen ÖJV-Kämpfer. Daniel Allerstorfer (über 100 kg) gewann zumindest das Duell mit dem Deutschen Johannes Frey, ehe gegen den Niederländer Roy Meyer nach nur sechs Sekunden das Aus kam. "Ein Sechs-Sekunden-Kampf ist immer sch..., bei der EM halt doppelt", meinte der 26-Jährige. Nach Auftaktniederlagen schieden Marko Bubanja (bis 90 kg) gegen den Tschechen David Klammert und Aaron Fara (bis 100 kg) gegen Danilo Pantic aus Montenegro aus.

Ein Auftakt-Aus ereilte auch Bernadette Graf (bis 78 kg) gegen Klara Apotekar. "Die Slowenin war jetzt zum dritten Mal in Folge Auftaktgegnerin von Bernadette. Wir haben hier das richtige Konzept noch nicht gefunden", bilanzierte Österreichs Damen-Bundestrainer Marko Spittka. "Nach sechs Jahren in Folge mit EM-Medaillen für die Damen war es heuer nicht unsere EM. Der Saisonhöhepunkt wird die WM in Tokio (Ende August, Anm.) sein."

Im Mixed-Teambewerb am Dienstag bekommt es die rot-weiß-rote Equipe zum Auftakt mit Deutschland zu tun. "Vielleicht war es ja ein gutes Omen, dass unsere beiden Schwergewichtler heute zwei Deutsche besiegt haben", reagierte Rusch auf das Los. Die Aufstellung wird erst unmittelbar vor dem Bewerb bekanntgegeben. (APA; 24.6.2019)

Ergebnisse Europaspiele – Judo-EM – Männer (+100 kg): 1. Guram Tuschischwili (GEO) – 2. Inal Tasojew (RUS) – 3. Stephan Hegyi (AUT) und Henk Grol (NED)