Wien – Jugendliche haben am Montag die Polizei alarmiert, nachdem sie am Rand des Waldmüllerparks in Wien-Favoriten hinter einer Holzplanke eine Plastiktragetasche mit Blutspuren gefunden hatten. Die Beamten fanden darin einen toten Säugling. Der neugeborene Bub war in Handtücher und eine Damenstoffhose eingewickelt. Die Beamten des Landeskriminalamts Wien haben die Ermittlungen übernommen.

Eine Obduktion hat bereits stattgefunden, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst am Dienstag. Ob das Kind bei der Geburt gelebt hat oder nicht, könne aber nur durch eine spezielle Untersuchung geklärt werden, die erst durchgeführt werden müsse.

Leiche lag bereits drei bis sieben Tage in Park

Laut ersten Ermittlungen lag der Säugling bereits drei bis sieben Tage in dem Park. Die Polizei geht von einer "Täuschung" durch die Mutter aus. Das könne etwa bedeuten, dass eine Frau, die bis vor kurzem schwanger war, es jetzt nicht mehr ist, aber kein Kind bei sich hat, erläuterte Fürst.

Deshalb bittet die Polizei nun die Bevölkerung in einer Aussendung um Mithilfe: "Kennen Sie eine Frau in Ihrem Umfeld, die schwanger war, aber nun kein Kind zu Hause hat? Kennen Sie eine Frau in Ihrem Umfeld, die schwanger war und vorgab, kürzlich eine Fehlgeburt oder kürzlich eine Totgeburt gehabt zu haben oder vorgab, kürzlich ein Kind zur Adoption freigegeben zu haben?"

Sachdienliche Hinweise, auch anonym, werden an das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01-31310 DW 33800 oder auch in jeder Polizeiinspektion erbeten. (APA, red, 25.6.2019)