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Die Klage wurde bei einem Gericht im US-Bundesstaat Illinois eingereicht.

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New York / Addis Abeba – Dem US-Luftfahrtkonzern Boeing droht nach zwei Flugzeugabstürzen innerhalb weniger Monate weiterer rechtlicher Ärger. Ein Pilot hat das Unternehmen aufgrund der Unglücke und der danach verhängten Startverbote für die Maschinen vom Typ 737 Max wegen finanzieller und weiterer Schäden geklagt.

Laut seinen Anwälten wurde die Klage bereits am Freitag im US-Bundesstaat Illinois eingereicht, wo Boeing seinen Hauptsitz hat. Der Rechtsstreit sei als Sammelklage angelegt, der sich mehr als 400 weitere Piloten anschließen könnten. Boeing äußerte sich zunächst nicht zu dem Rechtsstreit.

Schwere Anschuldigungen

Der Kläger, der in den Gerichtsunterlagen als "Pilot X" von "Airline X" anonymisiert wurde, erhebt schwere Anschuldigungen. Boeing und der US-Luftfahrtbehörde FAA wird "eine beispiellose Vertuschung" bekannter Fehler der 737 Max vorgeworfen. Die Abstürze und die folgenden Flugverbote seien deshalb vorhersehbar gewesen.

Der Pilot beklagt unter anderem "erhebliche Einkommenseinbußen" sowie "schweres emotionales und mentales Leid". Er sei gewissermaßen gezwungen gewesen, die Boeing-Maschinen zu fliegen und so nicht nur sich selbst, sondern auch die Crew und Passagiere in Lebensgefahr zu bringen. Der Hersteller habe von Problemen der 737 Max gewusst, Airlines und Piloten aber nicht ausreichend davor gewarnt. (APA, 26.6.2019)