Aktuell hält sich Curiosity bei einer "Teal Ridge" genannten Formation auf.
Foto: NASA/JPL-Caltech

Washington – Der NASA-Rover Curiosity ist auf dem Mars auf eine ungewöhnlich hohe Konzentration an Methan gestoßen. Spannend ist das, weil sich das Gas zwar auf anorganische Weise bilden kann – aber eben auch auf organische, was im günstigsten aller Fälle ein Hinweis auf Marsleben wäre. Man sollte seine Hoffnungen aber nicht allzu hoch schrauben.

Curiosity ist bereits häufig auf Methan gestoßen, seit er im August 2012 nach einer mehr als achtmonatigen Reise durchs All auf dem Planeten landete. Die nun registrierte sei die höchste jemals gemessene Konzentration während der Mission. Ein Laser-Spektrometer habe in der vergangenen Woche die Menge von 21 Teilen pro einer Milliarde gemessen, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit.

Einmal mehr handelte es sich aber um eine vorübergehende Erscheinung: Inzwischen liegt die Methankonzentration wieder bei dem minimalen Ausmaß, das man auf dem Mars konstant vorfindet.

Mögliche Erklärungen

Es gebe auf Grundlage der bisherigen Messungen keine Möglichkeit, zu sagen, ob das Methan biologischen oder geologischen Ursprungs sei, sagte NASA-Vertreter Paul Mahaffy. Das Methan könnte beispielsweise aus unterirdischen Speichern freigegeben werden, die von uralten Lebensformen geschaffen wurden. Es ist aber auch möglich, dass das Gas bei Reaktionen zwischen Gesteinen und Wasser entsteht und dann bei einem geologischen Prozess freigesetzt wird.

"Das Methan-Mysterium geht weiter", sagte Ashwin Vasavada vom Jet Propulsion Laboratory der NASA zur aktuellen Entdeckung. Die Behörde kündigte an, weitere Messungen vornehmen und die bisherigen Ergebnisse analysieren zu wollen. Zudem wollen die Wissenschafter mit anderen Forschern zusammenarbeiten, um die Daten noch genauer auszuwerten. (red, APA, 26. 6. 2019)