Wien – Die industriell betriebene Landwirtschaft zeigt Folgen: In den vergangenen 20 Jahren sind 42 Prozent der heimischen Vogelbestände im Agrarland verloren gegangen. Dieser Rückgang sei an die mit immer größeren Maschinen praktizierte Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden und die Zerstörung von Lebensräumen gekoppelt, erklärte Gabor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich.

Laut dem von der Organisation herausgegebenen "Farmland Bird Index" sind 22 der häufigsten in Österreich heimischen Feldvogelarten von alarmierenden Verlusten betroffen. So wurde in den vergangenen 20 Jahren etwa die Zahl der Feldlerchen auf die Hälfte reduziert. Die Lage der Rebhühner sei sogar noch düsterer: Neun von zehn gingen in den vergangenen zwei Jahrzehnten verloren. Die einstmals weitverbreiteten Vögel wären nur noch in einem Gebiet in der Steiermark anzutreffen, sagte Wichmann.

Maßnahmen

Um den drastischen Rückgang an Vogel-, aber auch Insekten- und Amphibienbeständen zu verhindern, müsse einerseits das Verständnis der Landwirte für Biodiversitätsschutz geschärft werden und andererseits Fördermittel verstärkt an ökologisch verträgliche Bewirtschaftungsformen ausgeschüttet werden, sagte Wichmann.

Das Tierschutzvolksbegehren sammelt noch bis Ende 2020 Unterstützungserklärungen. Bisher wurden über 30.000 Unterschriften gesammelt. Der Fokus des 14 Punkte umfassenden Programms liegt auf einer tiergerechten und zukunftsfähigen Landwirtschaft, einer Umschichtung der Förderungsmittel der öffentlichen Hand und einer erhöhten Transparenz für Konsumenten. (APA, red, 30. 6. 2019)