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In vielen aktuellen iPhones stecken Displays von Samsung.

Foto: Tatyana Makeyeva / AP

Die aktuelle iPhone-Generation verkauft sich erheblich schlechter als erhofft. Diesen Umstand musste Apple bereits vor einigen Monaten eingestehen. Damit geht ein signifikanter Gewinnentgang einher, der sich natürlich negativ auf die Bilanzen des Hardwareherstellers auswirkt. Doch es gibt noch einen anderen Faktor, der das kalifornische Unternehmen teuer zu stehen kommen könnte.

Strafe

Apple drohen Strafzahlung in Höhe von hunderten Millionen Euro – und zwar ausgerechnet an den direkten Konkurrenten Samsung, berichtet das südkoreanische Branchenmagazin "ET News". Grund dafür ist, dass Apple die OLED-Bildschirme einiger aktueller iPhone-Modelle bei Samsung Display bezieht. In den damit einhergehenden Verträgen hatte Apple die Abnahme von 100 Millionen OLED-Displays pro Jahr zugesagt – davon ist man derzeit aber offenbar weit entfernt.

Alles relativ

Die Strafzahlungen mögen zunächst sehr hoch klingen, müssen aber auch in Relation zu den dadurch für Samsung Display entstandenen Problemen verstanden werden. So sah sich der Bildschirmhersteller zuletzt mit mehr als einer Halbierung des Betriebsgewinns konfrontiert – von 5,7 Billionen Won (4,3 Milliarden Euro) im Jahr 2017 auf 2,6 Billionen Won (2 Milliarden Euro). Zudem hatte Samsung Display auf Drängen von Apple extra eine neue Fabrik errichtet, um den vermeintlichen Bedarf von Apple erfüllen zu können.

Abwicklung

Dass Apple nun mit einem großen Geldkoffer bei Samsung auftaucht, ist natürlich trotzdem nicht zu erwarten. Die Strafzahlung wird wohl bei kommenden Hardwarebestellungen gegengerechnet werden. Dabei soll Apple gar über die Integration von OLEDs in künftige Macbooks und iPads nachdenken, um die Absatzgarantie auf anderem Weg zu erfüllen. Zudem war zuletzt zu hören, dass Apple ab 2020 nur mehr iPhones mit OLEDs herstellen will. Derzeit ist das günstigste Modell, das iPhone XR, noch immer mit einem LCD ausgestattet. (red, 27.6.2019)