Foto: Epic Games

Mit Exklusivtiteln will Epic Games Spieler dazu bewegen, ihren Store statt Valves Steam zu verwenden. Viele Spieler ärgern sich über die Herangehensweise des US-Konzerns. Vereinzelte User boykottieren den Store sogar und kaufen das Game erst dann, wenn dieses mit Verspätung bei Steam landet. Epic Games-CEO Tim Sweeney hat die Nutzung von Exklusivtiteln nun verteidigt und sogar betont, dass Spieler davon profitieren.

Einzige Möglichkeit, den Status Quo zu beenden

In einer Reihe von Tweets erklärt Sweeney, dass exklusive Games die einzige Möglichkeit sind, dass der aktuelle 70/30-Status-Quo beendet wird. Damit spricht der CEO Valves Modell an, bei dem sich der Konzern 30 Prozent der Umsätze einbehält, wenn ein Spiel bei Steam angeboten wird. Bei Epic Games soll Entwicklern mehr Geld überbleiben, 88 Prozent der Einnahmen fließt direkt an den Hersteller.

Alle Herausforderer bislang gescheitert

Sweeney spart dabei nicht mit Kritik am eigenen Store. So sollen in der Vergangenheit bereits mehrere Anbieter versucht haben, die Dominanz von Steam zu brechen. "Fast alle hatten mehr Features als der Epic Games Store und die Möglichkeit Spiele zu vergünstigen sind aufgrund externer Faktoren begrenzt", twitterte Sweeney weiter. Epic Games' milliardenschwere Cashcow Fortnite erlaubt dem Hersteller wohl die aggressive Herangehensweise.

Gamer sollen letztlich von Exklusivtiteln profitieren

Sweeney denkt zuletzt, dass Gamer letztlich von dem 88/12-Modell profitieren werden, da der Konkurrenzkampf langfristig dafür sorgen wird, dass Spiele günstiger angeboten werden. "Ich denke, dass User im Endeffekt profitieren können, wenn sich die Anbieter verändern und Entwickler das Geld in Arbeit und nicht Gebühren investieren können", sagte der Epic-Games-CEO weiter. Allerdings gesteht er auch viele "Herausforderungen" am Weg dorthin ein. Epic Games will diese aber lösen.

PlayStation

"World War Z"-Entwickler versteht Aufregung nicht

Inwieweit die Taktik auch für Entwickler aufgeht, wird sich noch weisen. World War Z-Entwickler Saber Interactive streute dem Steam-Herausforderer kürzlich Rosen. Ihr Game soll sich mehr als 700.000 Mal im Epic Games Store verkauft haben und die führende Plattform für digitale Verkäufe sein. Der CEO der Spieleschmiede kann die Kritik auch nicht ganz nachvollziehen. "Bei Konsolen gibt es keine Aufregung, wenn Spiele exklusiv für die Plattformen erscheinen. Ich hoffe, dass die Beschwerden aufhören, sobald Gleichheit am PC-Markt herrscht", sagte Matthew Karch. (red, 27.6.2019)