Reykjavík – Während Japan heuer bekanntgegeben hat, den kommerziellen Walfang wieder aufzunehmen, schlägt eine andere der wenigen verbliebenen Walfang-Nationen den umgekehrten Weg ein – zumindest fürs erste. Island wird in diesem Sommer nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders Ríkisútvarpið (RÚV) keine Wale jagen, erstmals seit 17 Jahren.

Hvalur, das einzige Unternehmen, das Finnwale für den Export nach Japan fängt, ist laut RÚV zu der Einschätzung gelangt, dass die Marktbedingungen in dem asiatischen Land zu schwierig seien. Aber auch für Zwergwale gibt es eine Atempause: Der Betrieb IP Utgerd, der Zwergwale für den Verzehr auf Island fängt, will den Fang dieser Art diesmal aussetzen.

Die Tierschutzorganisation Pro Wildlife bezeichnete das als "äußerst gute Nachrichten". Bis zu 209 Finn- und 217 Zwergwalen bleibe so der qualvolle Tod durch Explosivharpunen erspart. So viele Wale hatte das isländische Meeresforschungsinstitut als jährliches Maximum für die Jagd empfohlen. (APA, red, 28. 6. 2019)