Straches Facebook-Seite gilt als einer der wichtigsten Kommunikationskanäle der FPÖ.

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Seit vielen Jahren gilt die Facebook-Seite von Exvizekanzler Heinz-Christian Strache als eines der wichtigsten Mittel der FPÖ, um ihre Wähler zu erreichen und sie zu mobilisieren. Mit fast 800.000 Fans schafft es nur Altkanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Strache zu übertreffen – und das erst seit Ende Mai.

Umso pikanter dürfte ein Streit innerhalb der FPÖ sein, der sich rund um die Kontrolle der Facebook-Seite von Strache dreht. So gibt dieser an, es sei seine Seite – aus Parteikreisen heißt es hingegen, dass die FPÖ weiterhin die Inhaberin sei.

Hofer: "Völlig überschätzt"

Der "Falter" fragte in einem Interview beim aktuellen FPÖ-Chef Norbert Hofer nach, wie das Ganze ausgegangen sei – der wiederum erklärt, dass "wir", also die FPÖ, weiterhin die Admin-Rechte der Seite hätten. "Aber ich streite mich mit ihm sicher nicht um den Zugang zu dem Account", heißt es weiter. Facebook werde "ohnedies völlig überschätzt". Die Interaktionsraten würden hinuntergehen. "Wir werden eben andere Accounts aufbauen".

Ein Blick ins Analysetool Crowdtangle offenbart tatsächlich einen Abwärtstrend bei Straches Facebook-Seite. 2015 erlangte sie plötzlich massive Popularität und generierte zum Teil doppelt so viele Interaktionen wie zuvor, seitdem herrscht aber ein stetiger Abwärtstrend, der nur kurzfristig in der Woche des Ibiza-Skandals unterbrochen wurde.

Schadensbegrenzung

Strache nutzt seine Facebook-Seite seit dem Ibiza-Gate, um den Schaden zu begrenzen und seinem Ärger freien Lauf zu lassen. Zudem weist er den Erstellern des berüchtigten Videos die Schuld zu: So spricht der Ex-FPÖ-Chef regelmäßig von einer Schmutzkübelkampagne. (muz, 1.7.2019)