Diskussion bei Markus Lanz im ZDF.

Foto: Screenshot ZDF

Aufgrund der – mit kurzen Unterbrechungen – herrschenden Hitze ist das Thema Klimaerwärmung in Österreich in aller Munde. Doch die Diskussion über die für eine effektive Verringerung der CO2-Emissionen nötigen politischen Entscheidungen blieb hierzulande bisher nebulös. Das mag am Fehlen engagierter und attraktiver Umweltexperten in Nationalrat und Regierung liegen. Auf alle Fälle hemmt es Auseinandersetzung – und, ja, Streit – über die anstehenden Änderungen.

Wie sehr, zeigte das Gegenbeispiel, das sich staunenden Österreichern am Donnerstag bei Markus Lanz im ZDF bot. Zu sehen war die als kanzlerfit geltende deutsche grüne Doppelspitze – Robert Habeck und Annalena Baerbock -, die sich mit Ex-Welt-Chefredakteur Wolfram Weimer maß. Sowie mit Moderator Lanz himself, der feststellte, "dass hier noch selten ein Publikum so mitgegangen ist".

300 Euro hinblättern

Werde sich eine deutsche Kindergärtnerin in Zeiten des CO2-Sparens noch einen Urlaubsflug nach Mallorca leisten können, wenn es keine Tickets à 9,90 Euro mehr gibt, fragte da Lanz etwa. Die Kindergärtnerin müsse in der Ferienzeit ihrer Kinder dafür ohnehin meist 300 Euro hinblättern, während zeitlich flexiblere "Investmentbanker" billiger davonkämen, antwortete Habeck.

"Nein, nein, nein, so kann man das nicht sagen!", erregte sich darob Lanz – und Weimer riet Habeck, sich "der sozialen Gerechtigkeit" anzunehmen. "Können Sie mir erklären, warum dieses Argument immer beim Fliegen, Fleischessen und Fahren kommt – und viel seltener, wenn es um Wohnkosten geht?", entgegnete Habeck. Sehenswert – in der ZDF-Mediathek (Irene Brickner, 29.6.2019)