Kann gut mit Juso-Chef Kevin Kühnert: Politikwissenschafterin Gesine Schwan.

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Berlin – Die frühere Kandidatin für das Amt der deutschen Bundespräsidentin, Gesine Schwan, hat mit Juso-Chef Kevin Kühnert Gespräche über den SPD-Parteivorsitz geführt. "Ich habe mit ihm und anderen gesprochen über die generelle Zukunft der SPD und die Doppelspitze", sagte die 76-Jährige am Samstag im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.

Zu den konkreten Inhalten wollte sie sich nicht äußern. Diese seien "vertraulich". Schwan sagte zugleich, es gebe keine Festlegung auf eine gemeinsame Kandidatur mit Kühnert für den Vorsitz bei den deutschen Sozialdemokraten. "Ich habe an keiner Stelle gesagt, dass ich mit ihm eine Doppelspitze eingehen will. Das würde mich nicht stören, aber es ist nicht der Fall", sagte sie.

"Nachdenklich, argumentativ, fair"

Die Politikwissenschaftlerin erklärte gleichzeitig, dass sie den Juso-Chef schätze und ihn für "nachdenklich, argumentativ und fair" halte. Allerdings sei es nicht so, "dass wenn man links und rechts oder jung und alt zusammenpackt, dass dann automatisch alles integriert ist", fügte sie hinzu.

Schwan betonte, dass sie ursprünglich nicht geplant hatte, den SPD-Vorsitz in Erwägung zu ziehen: "Es war mir wichtig, das als Möglichkeit zu sagen, als es ziemlich lange so wirkte, als würde die SPD überhaupt von niemandem gleichsam gewollt und als würde niemand sich interessieren für sie. Das fand ich gefährlich und auch kränkend."

Schwan hatte vergangenen Dienstag gesagt, sie sei zur Kandidatur für den SPD-Vorsitz bereit, wenn die Bitte an sie herangetragen würde und dies auch in der Partei ausreichend unterstützt werde. Auch eine Doppelspitze mit Kühnert könne sie sich vorstellen, hatte sie im Deutschlandfunk gesagt. (APA, AFP, 29.6.2019)