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Wer verdient wieviel? Der jährliche Einkommensbericht gibt Auskunft.

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Die heimische Top-Führungsriege an den Wirtschaftsrudern sieht dank guter Konjunktur deutlich mehr Cash auf ihren Konten. Insgesamt zeigt die aktuelle Gagenstatistik des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF) 2018 rund 225.700 Euro Jahresbrutto für die erste Führungsebene, 142.200 jährliches Gesamteinkommen brutto für die zweite Führungsebene. Im Jahr davor waren das 207.600 bzw 128.200 Euro.

Am höchsten entlohnt wird in Konzernen mit Sitz im Ausland: netto blieb für die erste Ebene 2018 bei inländischen Privatunternehmen 121.000 Euro, bei ausländischen Privatunternehmen 132.000 Euro, beim Öffentlichen Dienst und bei Beteiligungsunternehmen 104.000 Euro. Unternehmensgröße und Gewinn sind ausschlaggebend für die Einkommenshöhe.

Frauen kriegen viel weniger

Die Branchen Transport & Verkehr (258.300 Euro Jahresbrutto), gefolgt von Handel (256.900 Euro Jahresbrutto) und der Industrie (253.100 Euro Jahresbrutto) führen im Gagenranking der Spitzenbosse. Durchleuchtet wurden dafür von Triconsult über 600 Manager, 90 Prozent davon männlich.

Besonders auffällig: Die Statistik über die Spitzeneinkommen nach Geschlecht betrachtet weist einen enormen Gender-Pay-Gap aus. Männer kriegten 2018 im Chefsessel durchschnittlich 230.700 Jahresbrutto. Frauen in derselben Position nur 177.600 Euro Jahresbrutto. Am besten verdienen Männer über 50 Jahre mit Hochschulabschluss.

Laut WdF sind die Einkommenzugewinne vor allem auf höhere variable Gehaltsbestandteile zurück zu führen. 2018 erhielten 64 Prozent in der ersten und 69 Prozent in der zweiten Ebene erfolgsabhängige Geldleistungen. Die Parameter dafür sind klassisch: Gewinn, Zielerreichung und andere betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Die so oft geforderten modernen Kennzahlen für einen Bonus, wie etwa Nachhaltigkeit, Diversität oder Mitarbeiterzufriedenheit scheinen nicht auf. Die variablen Anteilen werden überwiegend Cash ausbezahlt (nur neun Prozent haben hier Aktienoptionen) und zeigen eine breite Streuung – von 25.000 bis 100.000 Euro.

Damit fährt das Spitzenmanagement

Interessanter Wandel beim Fringe Benefit No. 1, dem Auto: Hier hat in der ersten Führungsebene BMW nun Audi überholt, in den unteren Führungsebenen wird weiter Audi/VW zur Verfügung gestellt. Etwa die Hälfte der Manager in der ersten Ebene und 55 Prozent in der zweiten erhalten eine betriebliche Altersvorsorge – die Familie ist dabei nur in jedem zweiten Vertrag begünstigt.

Laut Befragung sind die Bosse viel unterwegs: 58 Tage in der ersten Ebene und 47 Tage in der zweiten. Und sie arbeiten zwischen 50 und 60 Stunden pro Woche – die erste Ebene gibt an, mehr als 17 Überstunden wöchentlich zu leisten. (2.7.2019)