La Rambla, Barcelona, Spanien

Die bekannteste Promenade der katalanischen Hauptstadt Barcelona ist etwa 1,3 Kilometer lang und reicht vom Plaça Catalunya hinunter bis zum Hafen. Man könnte auf ihr wunderbar flanieren und die historischen Bauten bewundern – doch dreiste Taschendiebe und nicht zuletzt die Massen an Touristen machen das unmöglich. Also besser, man meidet diese Straße und besucht einen der Märkte der Stadt. Zum Beispiel den Mercat de Sant Josep, der sich in der Nähe von La Rambla befindet und gerne von Einheimischen besucht wird.

Foto: APA/AFP/JOSEP LAGO

Blarney Stone, Blarney, Irland

Für Blarney Castle zahlen Besucher schon allein wegen dem "Blarney Stone" – der soll angeblich all jenen die Gabe der Redegewandtheit geben, die ihn küssen. Wie man sich vorstellen kann, ist das nicht besonders hygienisch. Außerdem muss man sich stundenlang anstellen und auch noch gelenkig sein: Denn um den Stein zu küssen, ist es notwendig, sich rücklings über die Brüstung zu lehnen.

Gescheiter ist es, sich die Gärten und Spazierwege rund um Blarney Castle anzuschauen oder gleich auf eine der anderen zahlreichen Burganlagen Irlands auszuweichen.

Foto: wikicommons/Brian Rosner

Place du Tertre, Montmartre, Frankreich

Lieber durch die pittoresken Gassen des Pariser Viertels Montmartre schlendern und den überlaufenen und überteuerten Place du Tertre links liegen lassen. Die mehr als übereifrigen Händler dort sind nur schwer zu ertragen.

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Checkpoint Charlie, Berlin, Deutschland

Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen ... außer eine Hütte und einige "cheesy" Darsteller, die als alliierte Soldaten verkleidet sind. Da zahlt sich eher aus, das DDR-Museum zu besuchen, das den Alltag in Ostdeutschland zum Thema hat, aber auch den Stasi-Terror und die Fluchtversuche thematisiert.

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Stonehenge, Wiltshire, UK

Wenn man vor Ort ist, könnte einen das leise Gefühl beschleichen, dass jeder England-Tourist nur ein Ziel hat: Stonehenge. Die steinerne Kultstätte ist Weltkulturerbe und hat etwas Mystisches an sich. Doch wer glaubt, nahe genug an die Megalithen heranzukommen, um diese aus geringer Distanz zu begutachten, täuscht sich: Absperrseile verhindern den Zugang, und rundherum gegangen (für rund zehn Euro) ist man auch recht schnell. Denn die Steine sind kleiner, als es sich so mancher wohl vorgestellt hat.

Besser ist es, ein Stück weiter zu fahren und sich von den Landschaften Cornwalls bezaubern zu lassen – auch wenn man kein Rosamunde-Pilcher-Fan ist.

Foto: REUTERS/Toby Melville

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Die kleine Meerjungfrau, Kopenhagen, Dänemark

Sie zählt zu den am meisten überschätzten Touristenattraktionen weltweit: Kopenhagens kleine Meerjungfrau. Eine kleine Statue am Rande der Hauptstadt Dänemarks, die auf einem Stein sitzt. Mehr gibt's dort nicht zu sehen. Außer jeder Menge Touristen.

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Manneken Pis, Brüssel, Belgien

Ein pinkelndes Männchen als Wahrzeichen einer Hauptstadt: Seit 1619 uriniert der Kerl schon an der Ecke Rue de l'Etuve und Rue des Grands Carmes – doch die meisten Touristen sind enttäuscht über die winzige Brunnenstatue in Brüssel: Sie misst nur 61 Zentimeter. Ebenfalls enttäuschend ist die Tatsache, dass es sich nicht einmal um das Original handelt: Da der kleine Kerl schon mehrfach gestohlen wurde, sieht der Besucher heute nur noch eine Kopie aus dem Jahr 1965.

Die Belgier verkleiden den Winzling eben gern. Er hat daher die Kleiderauswahl einer Modediva und besitzt über 800 Kostüme, die im Museum der Stadt Brüssel zu sehen sind. Allerdings steht auch da die Originalfigur und nicht etwa draußen.

Da kann man sich gleich Jeanneke Pis ansehen: Das im Hocken urinierende Mädel ist quasi das Pendant zum pissenden Männchen. Zu finden gegenüber dem Café Delirium.

Foto: APA/AFP/EMMANUEL DUNAND

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Madame Tussauds, London, UK ... oder eigentlich überall in der Welt

Madame Tussauds in London ist das weltweit erste Wachsfigurenkabinett seiner Art. Die Stars, die Schönen, die Promis jeder Berufssparte stehen hier herum. Nachdem heute fast jede größere Stadt, auch Wien, eine eigene Madame-Tussauds-Ausstellung hat, kann man sich die in London sparen. Ach was, man kann sich das Puppentheater eigentlich überall auf der Welt sparen.

Foto: REUTERS/Olivia Harris

Insel Mainau, Bodensee, Deutschland

Als sehr unbefriedigend kann sich der Besuch der Insel Mainau direkt am Beginn der Mainauer Hauptsaison erweisen. Wer die Besuchermassen im Sommer vermeiden und auf die Nebensaison ausweichen möchte, sollte die Insel unbedingt unmittelbar vor dem Preissprung in der Sommersaison besuchen. Gleichzeitig sollten die Besucher sich bewusst sein, dass die Blumen zu dieser Jahreszeit noch nicht in ihrer vollen Blüte zu bewundern sind. Wer jedoch das prachtvolle Blütenmeer sehen möchte und bereit ist, das Eintrittsgeld zu zahlen, sollte tatsächlich in der Hauptsaison auf die Insel Mainau reisen.

Foto: wikicommons/Daniel Hüneborg

Blaue Grotte, Malta

In der unrühmlichen Liste der überschätzten Attraktionen darf die Blaue Grotte von Malta nicht fehlen. Tatsächlich soll das Gestein der nur übers Meer erreichbaren Höhle wunderschön marmoriert sein, von Kupfer bis Weiß reichen die Farben, das Wasser schimmert grün, bläulich, türkis ... nur: Meist ist die Grotte nicht zu besichtigen. Und von draußen ist die Höhle dann doch nicht so spektakulär.

Foto: wikicommons

Markusplatz, Venedig, Italien

Es ist mittlerweile gemeinhin bekannt, dass Venedig von Touristenmassen überrannt wird. Der Markusplatz mit dem Dogenpalast, dem Uhrenturm und dem Markusdom bildet da leider keine Ausnahme. Die allgegenwärtigen Tauben und die unglaublich hohen Getränkepreise machen es auch nicht besser.

Am besten, man besucht die Lagunenstadt frühmorgens oder weicht auf die Inseln Murano und Burano aus.

Foto: wikicommons/Zairon

Uffizien, Florenz, Italien

Man muss nicht die "Galeria degli Uffizi" besuchen, nur um zu sagen, dass man sie gesehen hat. Doch scheinen ebendies viele Florenz-Besucher zu denken, die sich hier durchschieben, ohne überhaupt erst Interesse an Kunst zu heucheln.

Florenz ist selbst ein Freilichtmuseum. Wer mit offenen Augen durch die Stadt spaziert und auf die zahlreichen Details achtet, genießt kostenlos Kunst und Kultur – und zwar in einem selbstgewählten Ausmaß.

Foto: wikicommons/H. Büch

Westminster Abbey, London, UK

Mit knapp 25 Euro Eintritt für einen Erwachsenen ist der Eintritt in die Westminster Abbey schon einmal sehr hoch angesetzt. Hinzu kommen die ständigen Begleiter von Top-Sehenswürdigkeiten: erdrückendes Gedränge und lange Wartezeiten.

Tatsächlich aber gibt es einen Weg, die Westminster Abbey zu besuchen, ohne auch nur einen Penny zu zahlen: Einfach bis 17 Uhr (unter der Woche, außer mittwochs) oder bis 15 Uhr (am Wochenende) warten und den "Evensong" besuchen. Hier singt der Kirchenchor eine Stunde lang für die Zuhörer auf den Bänken – und das vollkommen gratis. So kann man sich auch einen Blick auf die beeindruckende Architektur genehmigen.

Foto: APA/AFP/BEN STANSALL

Cliffs of Moher, County Clare, Irland

Die Klippen an der Westküste Irlands sind sehr beliebt – und wahrscheinlich auch fotogen, doch lässt sich das aufgrund des Andrangs und manchmal auch aufgrund des Wetters nicht immer so leicht herausfinden. Ein befestigter Weg führt die Besucher entlang der Küste, die Absperrungen dürfen nicht übertreten werden. Nur: Daran hält sich kaum jemand.

Aber es gibt eine Alternative, wenn man schon einmal vor Ort ist: Wer gut zu Fuß ist, kann vom Visitor Center aus kilometerlang entlang der Klippen spazieren und in Ruhe Fotos von der Umgebung schießen.

Foto: Getty Images/iStockphoto/honster

Prager Burg, Prag, Tschechische Republik

Prag ist an sich eine wunderschöne Stadt, doch auch hier schieben sich gerne die Massen durch die malerischen Gassen. An manchen Hotspots, die jedem Reiseführer stehen, ist es besonders schlimm. Dazu zählt die Prager Burg auf dem Hradschin. Hinzu kommt, dass die unterschiedlichen Tickets verschiedene Sehenswürdigkeiten beinhalten. Also besser im Vorhinein genau checken, was bei welchem Ticket inkludiert ist.

Als Alternative bietet sich der Letná-Hügel mit idyllischer Parkanlage an. Kostenfrei lässt sich hier das Panorama auf die Prager Altstadt sowie auf die Burg selbst genießen. (red, 23.7.2019)

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Foto: wikicommons/Dietmar Rabich