Die EBA spricht von einer Kapitallücke.

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Frankfurt – Banken in der EU brauchen nach einer Studie der EU-Bankenbehörde EBA 135 Mrd. Euro, um die künftigen Kapitalvorschriften zu erfüllen. Die vollständige Umsetzung der sogenannten Basel-III-Regeln würde die Mindestkapital-Anforderungen um 24,4 Prozent erhöhen, erklärte die EBA am Dienstag.

Die Kapitallücke trifft fast nur Großbanken, die weltweit aktiv sind. Von den 135 Milliarden Euro entfielen nur 0,9 Milliarden auf mittelgroße Geldhäuser und 0,1 Milliarden auf kleinere Institute.

Neue Kapitalvorschriften

Die weltweiten Bankenregulierer hatten sich im Dezember 2017 nach langen Verhandlungen auf neue weltweite Kapitalvorschriften für Banken geeinigt. Durch die schärferen Vorgaben sollen die Institute krisensicherer werden. Die Einführungsphase für die neuen Regeln startet 2022, die Übergangszeit endet erst 2027. Experten und Regulierer beraten derzeit, wie sie genau in der Europäischen Union umgesetzt werden sollen. Die detaillierten Regeln dürfte erst 2020 verabschiedet werden.

Europäische Institute befürchten durch die strengeren Vorschriften Nachteile gegenüber US-Banken. So konzentriert sich in den USA das Geschäft mit der Immobilienfinanzierung vor allem auf die beiden großen staatlich kontrollierten Gesellschaften Fannie Mae und Freddie Mac. Je mehr Risiken die Banken in ihren Bilanzen haben, umso mehr Eigenkapital müssen sie vorhalten. Durch Basel III nehmen diese Anforderungen zu. (APA, 2.7.2019)