Red Candle Games
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Es fing alles mit einem harmlosen Scherz an. Der taiwanesische Entwickler Red Candle Game integrierte in das Horrorspiel Devotion einen spottenden Verweis auf den chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Das Staatsoberhaupt wurde in dem Game mit Winnie Pooh verglichen, was in dem Reich der Mitte eine Majestätsbeleidigung darstellt. So wurde beispielsweise der Film Christopher Robin in China verboten, weil Winnie Pooh darin vorkommt.

Weiterhin nicht erhältlich

Der Schmäh in dem Spiel führte dazu, dass Devotion auf Steam mit negativen Kritiken bombardiert und in weiterer Folge der Weibo-Account von Red Candle Game gelöscht wurde. Zudem beendete der chinesische Publisher Winking Entertainment die Zusammenarbeit mit dem taiwanesischen Unternehmen. Unter dem großen Druck entschied man sich letztlich, das Game von Steam zu entfernen – bis dato ist es auch nicht auf der Plattform verfügbar. Wie ein befreundeter Entwickler dem STANDARD erzählt, soll das Game aber noch veröffentlicht werden.

Nokzen

Publisher bankrott

Beim chinesischen Publisher der Spieleschmiede sieht es allerdings schlecht aus. Indievent wurde die Geschäftslizenz entzogen, was im Grunde einem Bankrott nahekommt. Wie PC Games N berichtet, wurde in der offiziellen Ankündigung nichts zu Devotion erwähnt. Indievent soll allerdings "relevante" Gesetze gebrochen haben und eine "Gefährdung der Staatssicherheit" darstellen". Der Publisher reagierte beim damaligen Zwischenfall recht schnell – so wurde eine Entschuldigung veröffentlicht und die Geschäftsbeziehung mit Red Candle Games beendet. Trotzdem hat die chinesische Regierung nun durchgegriffen. Was mit den Mitarbeitern passiert, ist offen.

Red Candle Games

Auf Tauchstation

"Übeltäter" Red Candle Game soll laut dem befreundeten Entwickler auf Tauchstation gegangen sein. Detention, das erste sehr positiv rezipierte Horrorspiel, ist nach wie vor erhältlich. Auf Steam bekommt man es aktuell für 5,99 Euro. Die Spieleschmiede aus Taiwan soll unter dem Radar intensiv an neuen Projekten arbeiten und sich auch um die erneute Veröffentlichung von Devotion kümmern. In wenigen Monaten soll außerdem eine Verfilmung von Detention kommen.

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Attraktiver Markt – mit Makeln

Der chinesische Markt ist für Spieleunternehmen äußerst attraktiv. Games fürs Smartphone erfreuen sich großer Beliebtheit, und auch PC-Gaming kann auf eine rosige Zukunft hoffen. Bis 2023 soll es im Reich der Mitte 354 Millionen PC-Spieler geben. Um ein Spiel in China anbieten zu dürfen, müssen sich die Hersteller den strengen Auflagen der Regierung unterwerfen und Games teilweise stark zensurieren. (dk, 3.7.2019)