Große Augen, extreme Emotionen und verrückte, vielleicht sogar begehrenswerte Frisuren – wenn man Animes anschaut, fällt dies als Erstes auf. Im Gegensatz zu westlichen Animationen ist der Zeichentrickstil japanischer Animes ausdrucksstärker, überzeichneter, exzentrischer – zumindest das, was wir darunter verstehen.

Durchbruch für Animes

Einige der Serien, die wir aus unserer Kindheit kennen, sind Anime-Serien, ohne dass einem das wirklich bewusst ist: "Heidi" wurde 1974 in Japan produziert, "Die Biene Maja" ist ebenso ein Anime. Den Durchbruch der klassischen Animes, so wie wir sie heute kennen, kam in den 90ern. Serien wie "Mila Superstar" über ein volleyballspielendes, zwölfjähriges Mädchen im fernen Japan, Kulleraugen, Pferdeschwanz, den Kopf voll Fantasie, oder die fußballspielenden "Kickers" waren beliebte Serien. Zu einem weltweiten Phänomen stieg "Sailor Moon" auf. Die dem Magical-Girl-Genre zugeordnete TV-Serie handelt von Bunny Tsukino, die sich in die Mondstein-schmeißende Kämpferin für Liebe und Gerechtigkeit, Sailor Moon, verwandeln kann. Gemeinsam mit den anderen Sailor-Kriegerinnen bewahrt sie die Welt vor den Umtrieben zahlreicher Dämonen.

"Sailor Moon" hat Anime-Serien weltweit zum Durchbruch verholfen.
90er-Eurodance im berühmten Intro von "Sailor Moon".
SubmergingDragon

In den 90ern kam eine weitere wichtige Anime-Serie auf den Markt: "Neon Genesis Evangelion". Darin werden Kinder in riesige Roboter gesteckt, um gegen Monster, sogenannte Engel, zu kämpfen. Denn es droht nichts anderes als die endgültige Auslöschung der menschlichen Rasse. "Neon Genesis Evangelion" gilt bis heute als eine der einflussreichsten und besten Anime-Serien aller Zeiten bei Fans und Kritikern. Die Mecha-Serie, die seit kurzem auf Netflix zu streamen ist, zeigt nicht nur für das Genre typische Roboterkämpfe, sondern verflicht in der Handlung komplexe Themen wie Depressionen, Tod, Psychologie, Philosophie sowie jüdische, christliche und kabbalistische Mythologie.

Trailer von "Neon Genesis Evangelion". Der Titelsong der Serie, "Cruel Angel's Thesis", gehört zu den bekanntesten in der Anime-Geschichte.
Netflix

Kämpfer, Piraten und fleischfressende Riesen

Während "Sailor Moon" aufgrund des rein weiblichen Casts als "Mädchensendung" verunglimpft wurde, gab es als "Bubenalternative" die "Dragonball"-Reihe. Dort folgt man dem jungen Son-Goku auf seiner Entwicklung hin zum besten Kämpfer der Welt. Ende der 90er- und Anfang der 00er-Jahre ging der Anime-Hype im deutschsprachigen Raum mit Serien wie "Pokemon", "Digimon" und "One Piece" weiter, die im Nachmittagsprogramm liefen. In Japan feierten "Fullmetal Alchemist", "Cowboy Beepop" und "Deathnote" große Erfolge. Da viele Anime-Serien sehr spät oder gar nicht im deutschsprachigen Raum erschienen, ermöglicht das Internet für Fans, die Serien im Internet im Originalton zu sehen.

In "Attack on Titan" kämpft die Menschheit um ihr Überleben.
NIHONOMARU

Eine der letzten Animes, die auch im Westen eine große Fanbase generieren konnte, ist das postapokalyptische "Attack on Titan". Eingesperrt hinter Mauern kämpft der Rest der Menschheit um ihr Überleben, denn dieser wird regelmäßig von menschenfressenden Riesen angegriffen.

Ihre Lieblingsserie?

Welche ist die beste Anime-Serie? Mit welcher Serie sind Sie in die Anime-Welt gestartet? Warum sind Sie ein Fan dieser TV-Produktionen? (Kevin Recher, 4.7.2019)