Dietrich Mateschitz nimmt sich Servus TV auch organisatorisch zur Brust: Servus-TV-Chef Ferdinand Wegscheider berichtet nach STANDARD-Infos künftig direkt an den Red-Bull-Boss und vielfachen Milliardär, auf dessen Konzepten und Programmvorstellungen der Sender ohnehin seit seinem Start beruht.

Schon lange De-facto-Programmchef und wichtigste Zielgruppe von Servus TV: Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz.
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Bisher berichtete Servus TV an die Geschäftsführung des Red Bull Media House, in dem viele Medienaktivitäten des Dosenkonzerns gebündelt sind. Die Verlagerung wird nun intern mit schnelleren Entscheidungen erklärt. Zudem soll Servus TV Werbung selbst vermarkten und ebenso den Digitalauftritt des Senders eigenständiger gestalten, wurde kolportiert.

Auf STANDARD-Anfrage hieß es bei Servus TV am Mittwoch: "Red Bull Media House stärkt markenbezogene Direktvermarktung. Als nächsten konsequenten Schritt übernimmt damit Servus TV wieder eigenständig die Vermarktung."

Berichtet künftig direkt dem Red-Bull-Boss, mit dem er sich auch weltanschaulich gut verstehen dürfte: Servus-TV-Chef Ferdinand Wegscheider.
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Mateschitz nimmt nach STANDARD-Infos praktisch jedes Sendeformat ab; die Programmgestaltung und inhaltliche Ausrichtung richtet sich schon bisher stark nach den Vorstellungen des Gründers, Miteigentümers und Konzernbosses von Red Bull.

Servus TV startete am Abend des 30. September 2009 – also vor zehn Jahren (korrigiert) – unter dieser Marke, davor hieß der von Mateschitz übernommene Sender Salzburg TV. Mateschitz wollte mit Servus TV eigentlich das Fernsehgeschäft üben, um einen globalen Red-Bull-Fernsehsender zu gründen. Von dem Plan verabschiedete er sich 2016 und konzentrierte sich auf Streamingangebote auf Redbull.com.

Ferdinand Wegscheider hat Salzburg TV gegründet, er ging nach der Übernahme durch Mateschitz. 2016 wurde Wegscheider wieder Geschäftsführer des Senders. Er spricht einen wöchentlichen TV-Kommentar ("Der Wegscheider"). In der TV-Kolumne wendet er sich sehr deutlich gegen von ihm identifizierte "Mainstream"-Positionen anderer Medien. (fid, 3.7.2019)