Zwar ist die Ursache für die Explosion eines Hauses in Wien-Wieden, die zwei Todesopfer forderte, noch nicht geklärt. Manche Bewohner von Häusern mit Gasanschluss sind trotzdem verunsichert.

Wer in seinem Wohnhaus Gasgeruch wahrnimmt, sollte laut den Wiener Netzen Fenster und Türen öffnen und für Durchzug in allen Räumen sorgen, außerdem alle offene Flammen – etwa Zigaretten – löschen und elektrische Geräte meiden, um das Entstehen von Funken zu vermeiden. Der Gashahn – er befindet sich meist im Keller – sollte zugedreht und das Haus verlassen werden. Dann erst sollte die Nummer des Gas-Notdiensts der Wiener Netze (128) gewählt werden. Schließlich rückt der Gasstördienst an.

Eine Gastherme in Kombination mit einem mobilen Klimagerät sollte den Rauchfangkehrer auf den Plan rufen.
Foto: Cremer

Bei den Wiener Netzen verzeichnet man derzeit zwar tatsächlich doppelt so viele Anrufe beim Gas-Notdienst wie im Rest des Jahres. Auf eine erhöhte Nervosität aufgrund der Gas-Explosion führt man das aber nicht zurück. "Das ist für die Jahreszeit ganz normal", sagt eine Unternehmenssprecherin.

Die Zunahme der Anfragen würde damit zusammenhängen, dass sich bei Hitze öfter ein Abgasstau bildet, weil die Abgase nicht über den Kamin entweichen können. Dadurch kommt es zu einer erhöhten Kohlenmonoxidgefahr in der Wohnung. Heuer gab es schon mehrere solcher Unfälle in Wien. Durch entsprechende Berichte in den Medien steige das Bewusstsein für die Problematik, heißt es bei den Wiener Netzen.

Gefahr durch Klimageräte

Besonders gefährlich wird die Situation in Kombination mit mobilen Klimageräten, die dem Raum Luft entziehen und diese über einen Schlauch nach außen abgeben. Zu dieser Thematik gibt es momentan auch bei Robert Breitschopf, Innungsmeister der Wiener Installateure, besonders viele Anfragen.

"Wer sich ein solches Gerät anschafft, braucht einen Rauchfangkehrer", betont er. Dieser misst, ob das Klimagerät zu viel Luft aus dem Raum absaugt. Das Anbringen eines Kohlenmonoxid-Melders, aber auch eines Gasmelders "in Atemlufthöhe" findet Breitschopf durchaus sinnvoll.

Der Innungsmeister bemerkt allgemein, dass manche Bewohner von Häusern mit Gasanlage derzeit verunsichert sind. Die Anzahl der Anfragen bezüglich Thermenwartungen sei in den letzten Tagen aber nicht gestiegen. (zof, 4.7.2019)