Ein Duo aus dem Tennishimmel.

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London – Erstmals seit 25 Jahren kommt die zweite Einzelrunde des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon bei Damen und Herren ohne österreichische Beteiligung aus. Die diesjährige Ausgabe ist zwar um zwei Österreicher (Thiem, Novak) ärmer, allerdings um eine unverhoffte Attraktion reicher. Andy Murray gibt kaum ein halbes Jahr nach seinem in Australien tränenreich angedeuteten Abschied ein Comeback. Mit mehreren Metallplatten in der Hüfte spielt der Schotte nicht nur im Doppel, sondern auch im Mixed, dazu noch mit Serena Williams.

Das seit Mittwoch offizielle Antreten mit der Siegerin von 23 Majors ist der vorläufige Höhepunkt eines fast schon kitschigen Märchens. Schon dass der 32-Jährige nach seiner zweiten Hüftoperation binnen eines Jahres überhaupt wieder Tennis spielen kann, gleicht einem Wunder. Dazu kommt, dass er ausgerechnet in Wimbledon, wo er zweimal triumphierte und zudem Olympiasieger wurde, auf die ganz große Bühne zurückkehrt. Murray hatte zunächst auch eine Absage von Kristina Mladenovic kassiert und dann mit Spielen an Williams' Seite kokettiert: "Sie ist vermutlich die beste Spielerin aller Zeiten – als Mitspielerin ziemlich solide also."

Der Weg zurück

Murray hatte sich in den vergangenen Monaten mit täglich fünf Stunden Schwimmen, Laufband- und Krafttraining sowie Physiotherapie zurückgekämpft. Die Schinderei hat sich gelohnt, er sei komplett schmerzfrei, sagte der bereits geadelte, dreimalige britische Sportler des Jahres, nachdem er vor zwei Wochen zusammen mit dem Spanier Feliciano Lopez das Vorbereitungsturnier in Queens gewonnen hatte. Zum Auftakt in Wimbledon trifft Murray heute mit dem französischen Spezialisten Pierre-Hugues Herbert auf die rumänisch-französische Paarung Marius Copil / Ugo Humbert. Sowohl im Doppel als auch im Mixed werden Murray gute Chancen eingeräumt, erstmals einen Major-Titel zu holen. Für sich alleine hat er schon drei Majors geholt. (APA, sid, lü, 3.7.2019)