Laut Berechnungen des Finanzministerium werden die im Nationalrat in den letzten beiden Tagen gefassten Beschlüsse auch Auswirkungen auf das Budget haben.

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Wien– Laut Berechnungen des Finanzministerium werden die im Nationalrat in den letzten beiden Tagen gefassten Beschlüsse auch Auswirkungen auf das Budget haben. Laut einer Einschätzung nach einer "Schnellanalyse" des Ressorts ergeben sich für das kommende Jahr 2020 unbudgetierte Mehrkosten von mehr als 240 Millionen Euro. Bis ins Jahr 2023 summieren sich diese Mehrkosten demnach auf insgesamt 1,1 Milliarden Euro.

Im Jahr 2021 erwartet das Finanzministerium einen Anstieg der Kosten von bis zu 300 Millionen Euro, 2022 dann einen Mehraufwand von mehr als 275 Millionen Euro. 2023 beziffert man im Ressort diese Summe mit rund 325 Mio. Euro. In einer der APA vorliegenden Stellungnahme erneuerte Finanzminister Eduard Müller seinen Appell, "bei Beschlüssen im Parlament stets auch das Budget mitzudenken, um zu vermeiden, dass Österreich erneut in die Schuldenfalle tappt". Denn aktuell sei nicht abschätzbar, "ob und wie ab 2020 ein Überschuss im Bund erzielt werden kann".

Den Löwenanteil an den nicht budgetierten Mehrkosten im Jahr 2020 hat laut den Aufstellungen des Finanzressorts mit rund 150 Millionen Euro die nun EU-rechtskonforme Ausgestaltung der Bestimmungen über die Anrechnung von Vordienstzeiten von öffentlich Bediensteten. Dabei geht es um Zeiten vor dem 18. Geburtstag sowie den Präsenz- und Zivildienst. Der zweitgrößte Posten betrifft die Valorisierung des Pflegegeldes. Diese kostet 2020 demnach 55 Millionen Euro und steigt in den Jahren weiter an; 2023 werden im Finanzministerium für diese Maßnahme Mehrkosten von 230 Millionen Euro angenommen. (APA, 4.7.2019)