EA kann das eigene schlechte Image nicht nachvollziehen.

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EA kann nicht ganz nachvollziehen, wieso der Spielekonzern vielerorts verhasst ist. "Seit 25 Jahren bin ich nun bei EA und komme noch immer nicht damit klar, dass wir als Haufen böser Jungs gesehen werden", sagte Manager Matt Bilbey gegenüber "Gamesindustry". "Wir lieben es, Games herzustellen und zu spielen. Das Problem ist allerdings, dass die Welt aufgrund der Größe und Skalierung unserer Spiele sofort mitbekommt, wenn wir Fehler machen", fügte er hinzu.

Anthem Game

2019 kein gutes Jahr für EA

Bereits im heurigen Jahr hat sich EA nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Im März wurden still und heimlich 350 Mitarbeiter entlassen, obwohl der Konzern seit 2015 einen jährlichen Gewinn von einer Milliarde US-Dollar erzielt. Kurz davor wurde Biowares Loot-Shooter Anthem unfertig herausgebracht, und erst kürzlich wurden Lootboxen vor britischen Behörden als "ethisch und spaßig" eingestuft und mit Überraschungseiern verglichen.

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Was EA bei Originals macht

"Während unseres Wachstums gab es immer wieder Bedenken, dass wir keine neuen Talente lukrieren können. Mit EA Originals haben wir ein Programm ins Leben gerufen, bei dem wir mit talentierten Entwicklern eine Beziehung aufbauen und ihre Ideen unterstützen können", erklärt der EA-Manager weiter. Bei EA Originals unterstützt der Konzern kleinere Indie-Schmieden finanziell und mit Arbeitskraft. In Kürze erscheint mit Sea of Solitude das nächste Game aus diesem Programm.

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"Echt ein gutes Gefühl"

"Wir machen solche Spiele nicht beziehungsweise zu wenig. Einerseits gibt es einen gewissen philanthropischen Aspekt, andererseits nutzen wir EA Originals auch, um neue Entwicklertalente zu finden. Wenn du Teil einer Firma bist, die sich mit all diesen Businessaspekten auseinandersetzt, fühlt es sich echt gut an, wenn man sich mit Entwicklern zusammensetzt und ihnen Tipps gibt. Das ist echt ein gutes Gefühl", beschreibt Bilbey das Programm ferner.

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Konzern baut Programm aus

Im Rahmen der E3 hat EA angekündigt, dass man EA Originals ausbauen werde. Drei neue Games sollen von Zoink Games, Glowmade und Hazelight Studios entwickelt werden. Letztgenannte schwedische Spieleschmiede hat mit A Way Out bereits für eine Überraschung gesorgt. Das kooperative Gefängnisausbruchabenteuer verkaufte sich in nur kurzer Zeit mehr als eine Million Mal – EA hatte mit einer deutlich geringeren Absatzzahl gerechnet. (red, 5.7.2019)