Codemasters
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"Der Mensch ist bereit, alles zuzugeben. Nur nicht, dass er ein schlechter Autofahrer ist", sagte schon die verstorbene Formel-1-Legende Niki Lauda. Nicht jeder hat die Möglichkeit, sein Talent in einem Ferrari oder McLaren zu beweisen – in virtueller Form kann man das aber schon länger bei Codemasters' F1-Videospielserie tun. Seit zehn Jahren lässt der britische Entwickler Spieler mit Lenkrad oder Gamepad die Grenzen von F1-Boliden austesten. Zum neuerlichen Geschwindigkeitsrausch lädt nun F1 2019 (PC, Playstation 4 und Xbox One) ein. Der STANDARD hat sich ins Cockpit geschwungen, um herauszufinden, wie sich der neue Ableger schlägt.

Dass Codemasters sein Rennspiel nun deutlich früher veröffentlicht hat als noch im Vorjahr, verrät bereits ein Blick auf die Neuerungen. Der Karrieremodus wurde überarbeitet, die Formel 2 ist nun spielbar, und die Rivalität der Rennlegenden Ayrton Senna und Alain Prost wird mittels einer eigenen Rennserie mit den Originalautos der beiden aufgearbeitet. Ansonsten hat man die ohnehin sehr gute Basis beibehalten und etwas am Fahrhandling gewerkelt. Eine offizielle Unterstützung des VR-Modus gibt es leider nach wie vor nicht.

F1® Games From Codemasters

Getestet wurde der Karrieremodus und das Rivalen-"Hatzerl" zwischen Senna und Prost. Bei erstgenanntem Modus startet man als junger, aufstrebender Fahrer in der Formel 2 und muss sich einerseits mit einem übermütigen Teamkollegen, andererseits mit einem lästigen Rivalen auseinandersetzen. Man kann den Start in der Formel 2 übrigens überspringen – wirklich lohnenswert ist dieser kurze Abschnitt nämlich nicht. Die kleinen Rollenspielelemente und die Story wirken nämlich eher bemüht – so wurde ein wichtiges Ziel etwa nicht erreicht, trotzdem konnte man sich sein Lieblingsteam einfach aussuchen.

Etwas schade ist auch, dass man trotz des historischen Settings bei Senna vs. Prost keine Originalstrecken und -regeln integriert hat. Nachtanken auf dem Autódromo de Buenos Aires ist somit nicht möglich. Stattdessen kann man sich immerhin dem Geschwindigkeitsrausch auf aktuellen Strecken in den brummenden Originalboliden von Senna und Prost hingeben. Die Änderungen beim Fahrgefühl und der Fahrphysik sind anfangs gewöhnungsbedürftig, aber generell gelungen. Einzig in der Außenansicht wirkt das Fahrerlebnis lahm und nicht wirklich nach mehr als 300 Stundenkilometern.

F1® Games From Codemasters

Was ist gelungen?

F1 2019 ist konkurrenzlos nach wie vor das beste F1-Rennspiel am Markt. Sowohl Arcade-Spieler als auch Hardcore-Simulationsfahrer werden damit ihre Freude haben. Das überarbeitete Fahrerlebnis ist Gaudi pur und kann dank zahlreicher Einstellungsmöglichkeiten je nach Bedarf erschwert oder erleichtert werden. Die Fahrzeuge und Rennstrecken sind originalgetreu modelliert und können – wenn man einen potenten Rechner hat – im Grunde nicht mehr von Fernsehaufnahmen unterschieden werden.

F1® Games From Codemasters

Was ist weniger gelungen?

Der F2-Einstieg beim Karrieremodus ist eher überflüssig und sorgt aufgrund der stereotypen Dialoge und Protagonisten für Fremdschämen. Etwas halbherzig ist auch der neue Modus Senna vs. Prost umgesetzt worden– Originalstrecken und -rennregeln wären schon wünschenswert gewesen. Der Boxenfunk nervt ab und zu auch mit Aussetzern – das war aber schon bei F1 2018 so. Zuletzt ist auch die KI nicht immer ganz konstant. Manchmal fährt die Konkurrenz wie Michael Schumacher in seinen Glanzzeiten, dann wiederum hat man es plötzlich mit einigen Pastor Maldonados auf der Rennstrecke zu tun.

F1® Games From Codemasters

Fazit

Codemasters ist es heuer etwas bequemer angegangen. Die Neuerungen bei F1 2019 lassen sich an einer Hand abzählen und sind etwas lieblos ausgefallen. Zugutehalten muss man dem Entwickler aber, dass das Game hinsichtlich des Fahrspaßes weiterhin ausgezeichnet ist. Sich bei 300 Stundenkilometern in die Kurven zu schmeißen und sich über jede schnellere Runde zu freuen, ist bei F1 2019 nach wie vor ein großer Spaß. Man kann nur hoffen, dass sich Codemasters für nächstes Jahr ein bisschen mehr überlegt und nicht wie EA Sports bei Fifa Bewährtes Jahr für Jahr neu aufgießt. (Daniel Koller, 13.7.2019)