Britische Einheiten seilen sich auf die Grace 1 ab

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Britische Marineinfanteristen an Bord der Grace 1

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Die Grace 1 am Donnerstag vor Gibraltar.

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Teheran/Gibraltar – Die Revolutionsgarden im Iran haben mit dem Aufbringen eines britischen Öltankers gedroht, sollte der von britischen Marineinfanteristen gestoppte iranische Tanker Grace 1 nicht umgehend freigegeben werden.

"Der islamische Iran hat in seiner 40-jährigen Geschichte nie Kampfhandlungen in Streitigkeiten angefangen, aber er hat auch nicht gezögert, auf Schikanen zu reagieren", twitterte der Major der Elitetruppe, Mohsen Rezai, am Freitag. Wenn der iranische Tanker nicht weiterfahren dürfe, sei es Aufgabe der Obrigkeit, einen britischen Öltanker zu beschlagnahmen.

"Der islamische Iran hat in seiner 40-jährigen Geschichte nie Kampfhandlungen in Streitigkeiten angefangen, aber er hat auch nicht gezögert, auf Schikanen zu reagieren", erklärte Rezai.

Die britische Marine hatte am Donnerstag vor Gibraltar einen iranischen Öltanker festgesetzt, der gegen EU-Sanktionen gegen Syrien verstoßen haben soll. Es gebe Grund anzunehmen, dass die Grace 1 die Baniyas-Raffinerie in Syrien ansteuern wollte, teilte die Regierung der britischen Exklave mit. Das Öl in dem Schiff soll aus dem Iran stammen.

Beschlagnahme verlängert

Gibraltars oberster Gerichtshof verlängert die Beschlagnahme eines iranischen Tankers samt seiner mutmaßlich für Syrien bestimmten Ladung um zwei Wochen. Die Behörden dürften die Grace 1 14 weitere Tage bis zum 19. Juli festhalten, teilte ein Staatsanwalt des britischen Territoriums am Freitag mit. Die Mannschaft und der indische Kapitän wurden nach Behördenangaben als Zeugen vernommen.

Der Iran bestellte als Reaktion auf das "illegale Abfangen eines iranischen Öltankers" den britischen Botschafter ein, wie ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran mitteilte.

Die USA begrüßten die Beschlagnahme. Sicherheitsberater John Bolton schrieb am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter von "exzellenten Neuigkeiten". (red, APA, Reuters, 5.7.2019)