Geht es nach Harald Schmidt: ja. Im Künstlergespräch in "Kultur heute" auf ORF 3 sprach er über sein Rollenverständnis als fünffacher Familienvater: "Sehr traditionell. Und um es klar zu formulieren: Ich habe mich nie zum Familientrottel machen lassen. Oder, wie ich es nenne: Kategorie 'Daddy Weichei'. Der Mitt- bis Enddreißiger mit Struwwelpudelmütze und Baby vor dem Bauch. Die Mutter sitzt im Café und verändert die Welt, und er kriecht dem vollgekotzten Baby im Hip-Café auf allen Vieren hinterher. Nicht meine Welt. Wer das will: bitte!"

Ein Anblick, den Harald Schmidt nicht gerne sieht.
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Mit dieser Aussage stellt Schmidt die Care-Arbeit, die nach wie vor zum Großteil von Frauen erledigt wird, als "Trottelarbeit" und Frauen, die sie demnach erledigen sollen, als "Trotteln" hin. Viel Unverständnis erntete er auf Twitter:

Aber auch Zustimmung gab es für seine Aussagen:

Das traditionelle Familienmodell hat nach wie vor nicht ausgedient. Zum überwiegenden Teil arbeiten Väter Vollzeit, und Mütter übernehmen den Großteil der Karenzzeit und sind danach häufiger nur in Teilzeit beschäftigt.

Anderes Rollenverständnis

Aber es gibt auch die anderen Väter. Die von Schmidt belächelten. Die sich ihre Kinder in der Trage umhängen, mit ihnen auf den Spielplatz gehen, den Haushalt führen und die Karriere daher zurückschrauben oder gänzlich darauf pfeifen. In der STANDARD-Serie "Väter in Karenz" geben genau diese Familien Einblick in ihr Rollenverständnis, und STANDARD-Poster zollen ihnen Respekt:

Für einige User ist diese Aufteilung undenkbar:

Wer ist bei Ihnen der "Familientrottel"?

Wie nehmen Sie das Rollenverständnis wahr? Wie schaut das in Ihrer Familie aus: Wird die Care-Arbeit gerecht aufgeteilt, oder hat sich bei Ihnen das traditionelle Familienbild etabliert? (wohl, 10.7.2019)