Sharingmodelle bei Autos werden immer interessanter, weil der Kostendruck steigt, ein Fahrzeug ein Autoleben lang am technologischen Stand zu halten.

Foto: APA

Die technischen Entwicklungen der jüngeren Zeit werden auch enorme Auswirkungen auf die Formen der Automobilnutzung und den Vertrieb haben. Hauptgrund: Die mögliche Nutzungsdauer wird stark zurückgehen, bis zur Hälfte in Jahren gerechnet.

Aktueller Stand

Heute geht man davon aus, dass ein Auto zumindest an die 15 Jahre und 200.000 km ohne gröbere Probleme fahren kann. Die europäische Durchschnittsfahrleistung beträgt 180.000 km bis zur Verschrottung, in Japan erreicht ein Auto aufgrund geringerer jährlicher Kilometerleistungen nur 110.000, bis es so alt ist, dass es keiner mehr will.

Aufgrund der Komplexität der Technik und des rasanten technologischen Fortschritts bekommt der Zeitfaktor nun eine neue Bedeutung. Schon nach acht bis zehn Jahren wird ein Auto nicht mehr ausreichend kostengünstig auf dem technologischen Stand gehalten werden können, schon jetzt sprechen Elektronikexperten von zwei bis drei notwendigen Hardware-Updates in einem Autoleben – Hardware wohlgemerkt, Software wird dann wie beim Handy ohnehin laufend erneuert.

Mieten und sharen

Um die Kosten und die ökologische Gesamtbilanz im Griff zu behalten, müssen diese Autos in der halben Zeit also mindestens doppelt so intensiv genutzt werden. Das ist zugleich der stärkste Hebel weg vom Privatbesitz hin zur Nutzung durch mehrere Personen.

Wenn Miet- und Sharing-Modelle bis heute auch nicht beliebt waren, spätestens unter dem neuen Kostendruck kann es zu einer starken Verschiebung in diese Richtung kommen. Denn die Alternative wäre sonst nur: gar nicht Auto fahren, weil eigentlich zu teuer. (Rudolf Skarics, x.7.2019)