Aus mit Twitter hieß es für drei pakistanische Journalisten.

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Islamabad – In Pakistan haben Mitarbeiter von Medienhäusern über steigenden Druck auf Journalisten berichtet. Die Jang-Mediengruppe soll zwei Reporter und einen Moderator dazu aufgerufen haben, ihre Twitter-Konten zu löschen, sagten Mitarbeiter der Mediengruppe, die namentlich nicht genannt werden wollten, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Sie fügten hinzu, die Aufforderung zur Deaktivierung der Konten sei auf Druck der Armee erfolgt. Alle drei betroffenen Journalisten sind für ihre Kritik am Militär bekannt.

Drohungen der Armee

Seit Sonntagabend sind alle drei Twitter-Konten deaktiviert. Dem Reporter Umer Cheema folgten mehr als eine Million Menschen auf Twitter. Zur Jang-Mediengruppe gehören eine englisch- und eine urdusprachige Zeitung sowie der beliebte Fernsehsender Geo-TV. "Die Armee droht der Jang-Gruppe, ihren Kanal vom Netz zu nehmen, wenn ihre Forderung nicht erfüllt wird", sagte einer der Mitarbeiter des Medienhauses.

Pakistanische Generäle, die das Land fast die Hälfte seines 70-jährigen Bestehens regiert haben, kontrollieren konventionelle Medien durch eine strenge Zensurpolitik. Unabhängige Journalisten nutzen vor allem soziale Medien, wenn sie über die dem Militär nachgesagte Einflussnahme auf die Politik des Landes berichten wollen. Laut dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CJP) ist in Pakistan die Zensur aufgrund des Drucks durch das Militär in den vergangenen Jahren gestiegen. (APA/dpa, 8.7.2019)