Zwei neue Features sollen Instagram zu einem freundlicheren Ort machen.

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Das soziale Netzwerk Instagram setzt neue Maßnahmen gegen Cybermobbing. Zwei neue Features hat man kürzlich in einem Blogposting vorgestellt, die einerseits für weniger beleidigende Kommentare sorgen und zum anderen Betroffenen mehr Möglichkeiten zum Selbstschutz einräumen sollen.

Die erste Funktion ist eine Art kurze "Nachdenkpause" für Hassposter, die man als "Ermutigung" dazu versteht, sich auf der Plattform freundlicher zu verhalten. Verfasst man einen Kommentar, wird dieser künftig von einem per Maschinenlernen unterstützten Algorithmus geprüft. Kommt das System zu der Einschätzung, dass es sich um ein beleidigendes Posting handelt, wird dieses nicht mehr unmittelbar veröffentlicht.

Bei Beschimpfungen und ähnlichen Postings soll es künftig verpflichtende Bedenkzeit geben.
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Countdown für potenzielle Hasspostings

Stattdessen fragt Instagram, ob man sicher sei, den Kommentar wirklich posten zu wollen – und ein Countdown von nicht genannter Dauer beginnt zu laufen. Währenddessen wird das Posting zurückgehalten, und man hat die Möglichkeit, es per Klick auf den Link "rückgängig" zu revidieren. Erst nach Ablauf des Timers wird der eingegebene Text gepostet.

"Bei den ersten Tests (…) haben wir herausgefunden, dass manche Personen ihren Kommentar zurückziehen und einen weniger verletzenden posten", heißt es von Instagram. Markiert das System ein eigentlich harmloses Statement, können Nutzer dies melden. Die Funktion wird derzeit ausgerollt und soll bald alle Nutzer erreichen.

"Restrict" limitiert die Interaktionsmöglichkeiten bestimmter Nutzer, ohne sie darüber zu informieren.
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Restrict bringt "Shadowban"

Bald eingeführt werden soll auch eine Option namens Restrict. Mit ihr sollen sich Nutzer vor "unerwünschten Reaktionen" einzelner Personen schützen können. Setzt man andere User auf diese Liste, hat dies mehrere Konsequenzen.

So werden Kommentare, die diese Nutzer bei eigenen Beiträgen hinterlassen, nur noch für sie selbst angezeigt, es sei denn, man schaltet sie frei. Das entspricht einem klassischen "Shadowban", wie man ihn auch auf manchen anderen Plattformen kennt. Zudem sehen diese Personen auch nicht mehr, ob man gerade bei Instagram aktiv ist oder ihre Direct-Nachrichten gelesen hat. Sie werden nicht darüber in Kenntnis gesetzt, wenn man sie "restrictet".

Die Alternative zum klassischen Blockieren soll vor allem Menschen helfen, die sich der Belästigung durch eine Person auf Instagram nicht durch eine komplette Blockierung entziehen können oder wollen, weil sie etwa in der Arbeit oder in der Schule regelmäßig auch im echten Leben mit ihr zu tun haben. Ein Testlauf für Restrict soll "in Kürze" starten. (red, 9.7.2019)