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James Marape, Premier Papua-Neuguineas.

Foto: AP

Port Moresby – Mindestens 24 bestätigte Tote sind es bisher, die Opferzahl könnte aber noch deutlich steigen. Bei einem Konflikt zwischen Stämmen ist es in Papua-Neuguinea offenbar zu einem der schlimmsten Massaker der jüngeren Landesgeschichte gekommen. Premier James Marape bestätigte auf Twitter den Vorfall und sprach vom "traurigsten Tag meines Lebens". Marape stammt selbst aus der Region Hela im Hochland-Nordwesten, wo sich die Schreckensszenen zugetragen haben. Ein genaues Motiv für die Morde ist bisher noch unklar, wie die BBC berichtet.

Laut örtlichen Medien brach die Gewalt in mindestens zwei Orten aus, der Ansiedlung Munima, wo am Sonntag sieben Menschen getötet wurden, und am Montag in der Stadt Karida. Bilder in sozialen Netzwerken zeigen grausige Szenen, die das Ausmaß der Gewalt deutlich machen. Mit Planen oder Mückennetzen bedeckte, aber auch offenkundig stark verstümmelte Leichname sind darauf zu sehen, die Opfer wurden offenbar an Pfähle gefesselt.

Drohung des Premiers

Marape, der selbst aus der Region stammt, machte auch Staatsversagen für den Vorfall verantwortlich. "Wie kann eine Provinz mit 400.000 Einwohnern funktionieren, wenn es nur 60 Polizisten und manchmal ein paar Soldaten dort gibt?", fragte der erst seit Ende Mai amtierende Regierungschef auf Facebook. Es handle sich um "Instandhaltung mit Pflastern". Marape kündigte Härte an. "Bisher musste ich Anweisungen von anderen erfüllen, nun bin ich aber nur noch den Unschuldigen verantwortlich, die Sie umbringen", drohte er den Tätern. "Ihre Zeit ist vorbei!"

Aus der Provinz Hela hieß es, es seien nun zusätzliche hundert Polizisten angefordert worden. (red, 10.7.2019)