Bohrungen vor Zypern. Die Türkei will weitermachen.

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Istanbul – Die Türkei will ihre Gasbohrungen vor der Küste Zyperns trotz der Warnungen Griechenlands und der Europäischen Union fortsetzen. Die türkische Regierung weise die Kritik aus Brüssel und Athen zurück, erklärte das Außenministerium in Ankara am Mittwoch. Es verwies darauf, dass ein erstes Schiff bereits im Mai mit Bohrungen begonnen habe.

Ein zweites Bohrschiff werde in Kürze vor der zypriotischen Halbinsel Karpas die Arbeit aufnehmen.

"Angemessene Reaktion" der EU in Aussicht

Der türkische Energieminister Fatih Sönmez hatte am Samstag gesagt, die "Yavuz" werde "in einer Woche" mit den Bohrungen beginnen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini warnte daraufhin, die EU werde "in angemessener Weise in völliger Solidarität mit Zypern" reagieren. Das türkische Außenministerium betonte nun, die EU könne im Streit um die Ausbeutung der Gasvorkommen keine "Rolle als unparteiischer Vermittler" einnehmen.

Die Türkei fordert die Beteiligung der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) an der Ausbeutung der großen Gasfelder, die in den vergangenen Jahren vor der Küste Zyperns entdeckt wurden. Die TRNZ wird international jedoch nicht anerkannt, und formal erstreckt sich die Autorität der Republik Zypern über die gesamte Insel. Der EU-Mitgliedstaat beansprucht daher das Recht zur ungeteilten Ausbeutung der Gasvorkommen um die Insel. (APA, 10.7.2019)