Unbeschwert im Urlaub: wer außerhalb der EU urlaubt, muss noch immer auf Roaming-Gebühren achten.

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Roaming-Gebühren gibt es nicht mehr, also kann man auf Reisen im Ausland immer und überall so viel im Internet surfen wie man will ohne hohe Kosten fürchten zu müssen. Davon sind viele Nutzer überzeugt, doch das ist ein Irrglaube. Denn der Aufschlag für Telefonieren und Surfen im Ausland ist nur innerhalb der EU bzw. des EWR-Raums gefallen. Wer in andere Länder reist – etwa die USA oder die Schweiz muss weiterhin aufpassen.

Aufpassen in Grenznähe

Wer auf Nummer sicher gehen und im Ausland außerhalb der EU nicht in die Roaming-Falle tappen will, kann auf seinem Smartphone Datenroaming komplett deaktivieren oder eine Roaming-Sperre einrichten lassen. Laut dem Telekomregulator RTR ist das bei immer mehr Mobilfunkern möglich. "Diese Möglichkeit ist nicht nur für Urlauberinnen und Urlauber in Zielen außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums EWR interessant; also außerhalb der EU, Norwegen, Island und Liechtenstein. Auch können Personen in Vorarlberg so sichergehen, dass sich ihr Mobiltelefon in der Nähe der Grenze nicht ungewollt in ein Schweizer Netz einbucht und Roaming-Kosten verursacht", so Telekom-Regulator Klaus M. Steinmaurer in einer Aussendung. Auch bei Reisen nach Griechenland kann das wichtig sein, denn dort besteht die Möglichkeit, dass sich das Mobiltelefon in Grenznähe in ein türkisches Netz einbucht.

Eine Roaming-Sperre für Länder außerhalb der EU bieten in Österreich aktuell A1 und B.Free, "3", Hot, Liwest Mobil, Rapid Mobil, Spusu, Help Mobil und Tchibo Mobil. Magenta bietet die Möglichkeit bislang nicht. "Vielen Reisenden reicht das WLAN im Hotel. Für sie ist die Option der Drittstaaten-Roaming-Sperre sehr interessant", sagt Steinmaurer. Auch viele Restaurants und öffentliche Einrichtungen bieten mittlerweile WLAN für ihre Kunden.

Ausnahme Schiffe und Flugzeuge

Bei österreichischen Betreibern gibt es im Allgemeinen eine Kostengrenze von 60 Euro für Datenroaming. Nutzer sollten vor einer Reise sichergehen, dass diese Grenze nicht deaktiviert ist. Auch gibt es bei einigen Betreibern die Möglichkeit eigene Limits zu definieren. Mehr als dieses Limit darf der Betreiber nicht verrechnen, es sei denn der Kunde erlaubt das ausdrücklich. Wenn man 80 Prozent dieser Grenze erreicht, erhält man in der Regel eine Warn-SMS.

Das gilt weltweit. Allerdings gibt es Ausnahmen, und zwar auf Schiffen und Flugzeugen. Hier gibt es oft eigene Roaming-Netze, deren Nutzung nicht selten sehr recht teuer ist. Die RTR warnt zudem, dass es keinerlei Schutzvorschriften gibt. "Die meisten österreichischen Betreiber wenden dennoch – freiwillig – das 60-Euro-Limit für die Datennutzung und das Informations-SMS beim erstmaligen Einbuchen in das Netz auch auf Schiffen an", heißt es auf der Website der RTR. (br, 11.7.2019)