Kommt in Deutschland wieder öfter vor, ist aber kein Grund alarmiert zu sein, sagen die Experten im Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

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Köln – Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) gibt trotz der steigenden Zahlen von Beschäftigten in Kurzarbeit Entwarnung für den Arbeitsmarkt. Kurzarbeit sei zwar ein wichtiger Indikator dafür, dass es nicht mehr so rund läuft, wie Unternehmen es sich wünschen, erklärte das arbeitgebernahe Institut am Donnerstag.

Anstieg, aber kein außergewöhnlich starker

"Kurzarbeit hilft aber auch dabei, dass sich Konjunkturkrisen nur bedingt auf den Arbeitsmarkt übertragen." Von einem außergewöhnlich starken Anstieg der Kurzarbeit sei bisher nichts zu sehen: Für Juli rechne die Bundesagentur für Arbeit mit rund 34.000 Kurzarbeitern, die aus konjunkturellen Gründen kürzertreten müssen. Das wären zwar fast dreimal so viele wie im Vorjahresmonat. "Allerdings gab es 2015 und 2016 ähnlich viele Kurzarbeiter wie derzeit, in den Jahren davor waren es sogar deutlich mehr", erklärte das Institut.

Im Krisenjahr 2009 wurde allein im April für 440.000 Menschen Kurzarbeit angezeigt, betonten die Wirtschaftsforscher. Die aktuelle Konjunktureintrübung sei längst nicht so dramatisch wie vor zehn Jahren. "Wir müssen aufpassen, dass wir uns die Krise nicht herbeireden", warnte der IW-Arbeitsmarktexperte Holger Schäfer. (APA / AFP, 11.7.2019)