Halle – Wissenschafter der Universität Halle haben durch Kreuzungen mit wilden Vertretern neue Gerstensorten gezüchtet, die besser mit dem Klimawandel zurecht kommen. Einige der resultierenden Pflanzen sind demnach nicht nur hitze- und dürrebeständiger, sondern lieferten auch höhere Ernteerträge als deutsche Vergleichssorten, wie die Universität am Mittwoch mitteilte.

Die Forscher um den Pflanzenwissenschafter Klaus Pillen kreuzten nach eigenen Angaben typische kultivierte Pflanzen mit 25 Wildgerstensorten, um 48 genetisch verschiedene Linien zu gewinnen. Anschließend bauten sie ihre Züchtungen in Deutschland, Großbritannien, Jordanien, Dubai sowie Australien unter verschiedenen klimatischen Bedingungen an und verglichen das Wachstum mit der Entwicklung klassischer heimischer Gerstenkulturen.

Neue Züchtungen für widrige Umstände

In Australien gebe es stark versalzene und trockene Böden, in Jordanien und Dubai herrsche Hitze und Dürre. Wildgersten seien für die Kreuzungen besonders geeignet, weil sie sich über Millionen Jahre an widrige Umweltbedingungen angepasst hätten. Die neuen Züchtungen lieferte selbst unter den widrigen Bedingungen bis zu 20 Prozent höhere Ernteerträge als heimische Arten, so die Forscher.

Mit dem Wissen über vorteilhafte Genvarianten ließen sich nun je nach Standort passende Gerstensorten züchten, hieß es. Das Team um Pillen hatte seine Ergebnisse im April in der Fachzeitschrift "Scientific Reports" veröffentlicht. (red, APA, 11.7.2019)