In Wien werden nach wie vor Betonwüsten errichtet.

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Es gibt noch genug Unbelehrbare beim Thema Klimawandel – von Donald Trump bis zu unserer heimischen FPÖ. Allmählich beginnen aber auch indolentere Zeitgenossen zu ahnen, dass da vielleicht was dran sein könnte. Wenn es in Paris im Juni einmal 40 Grad hat, stellen sich manche vielleicht doch Fragen.

Apropos Metropolen wie Paris: Eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich prophezeit eine drastische Erhöhung der Durchschnittstemperatur in den großen Städten bis 2050. In europäischen Metropolen werden die Sommer um 3,5 Grad wärmer, die Temperaturen im Winter steigen gar um 4,7 Grad. London wird demnach Verhältnisse bekommen wie heute Madrid, das Klima in Paris wird so heiß sein wie heute im australischen Canberra.

Helfen kann da nur eine massive Begrünung. Wien ist eine relativ grüne Stadt, aber wer mit offenen Augen durch die Stadt fährt, sieht, dass einerseits bestehendes Grün (etwa im Prater, Lobautunnel) schleichend angeknabbert wird und dass im eigentlich städtischen Bereich nach wie vor Betonwüsten errichtet werden (riesiger Busparkplatz vor Schönbrunn). Bei neuen Vierteln wie jenen um den neuen Hauptbahnhof hat kein Mensch an Grün gedacht. Seit es vor Jahrzehnten wegen ein paar Bäumen im Sternwartepark einen Aufstand gegeben hat, ist die (SPÖ-)Politik in Wien in alte Betongewohnheiten verfallen. Wien muss (wieder) lernen, "grün" zu denken. (Hans Rauscher, 11.7.2019)