Elon Musk, "lustigen" Zigaretten nicht ganz abgeneigt.

Foto: Joe Rogan / Youtube

Elon Musk gehört fraglos zu den schillerndsten Figuren der Techbranche. Immer für einen starken Spruch gut, fragen sich selbst Insider bei seinen Ankündigungen zunächst oft, ob das alles wirklich ernst gemeint ist. Dabei scheut der Tesla-Chef auch vor Konflikten nicht zurück. Und der neueste Eintrag in diese Reihe hat das Attribut "bizarr" redlich verdient.

Ein Gespräch im Jahr 2017

Roberto Escobar, älterer Bruder des legendären Drogenbosses Pablo Escobar, wirft Musk vor, die Idee für einen Mini-Flammenwerfer von ihm gestohlen zu haben. Wie TMZ berichtet, sollen sich die beiden im Sommer 2017 auf einem Anwesen von Escobar getroffen haben, wo dieser die Idee ins Spiel gebracht habe. Infolge hab es keinerlei Kontakt mehr gegeben. Umso schockierter sei Escobar nach eigenen Angaben gewesen, als Musk dann im Jänner 2018 ankündigte, dass über seine "Boring Company" exakt so ein Gerät angeboten werden soll.

Ähnliche Idee: Die zwei Flammenwerfer von Escobar Inc und Musks "Boring Company".
Foto: Escobar Inc / The Boring Company

Der "Not a Flamethrower" war dann auch ein voller Erfolg: Die 20.000 produzierten Exemplare waren für 500 US-Dollar pro Stück schnell ausverkauft. Vor allem aber hatte die Aktion für die erhofften Schlagzeilen und somit jede Menge Publicity gesorgt. Da spielt es nur mehr eine Nebenrolle, dass der Bundesstaat New York unlängst den Verkauf solcher Geräte verboten hat – und zwar als direkte Reaktion auf die Aktion von Musk.

Geld verbrennen

Escobar droht Musk nun nicht nur mit Klage, er hat auch eine eigene Alternative im Angebot: Den schlicht benannten "Escobar Flammenwerfer". Dieser ist für 250 US-Dollar erhältlich, und auch für die Nutzung hat dessen Erfinder Vorschläge: Er wolle, dass die Menschen damit Geld verbrennen, genauso wie es er und sein Bruder Pablo über die Jahre immer wieder gemacht haben. Entsprechend gehe er auch davon aus, dass sich das Gerät rasant verkaufen werde.

Musk reagierte auf die Klagsandrohung von Escobar mit einem kurzen Tweet, in dem er klarstellt, dass schon der Name seines Geräts belege, dass es sich dabei um keinen Flammenwerfer handle. Auf der Seite von Escobar sieht man darin ein Schuldeingeständnis, wie es gegenüber The Next Web heißt. Insofern solle sich Musk melden, um die Details einer Einigung zu besprechen – er wisse ja, wo Escobar zu finden sei.

Ein Angebot

Noch deutlicher wird Roberto Escobar selbst. Er sei bereit, den Streit für 100 Millionen US-Dollar beizulegen, ob in Bargeld oder in Tesla-Aktien sei ihm dabei egal. Sollte das Ganze vor Gericht landen, werde Musk aber erheblich mehr verlieren. Und zwar nicht nur Geld, Escobar könnte sich ja dann zum Tesla-Chef machen – zumindest ist er selbst davon überzeugt. Doch Escobar kann auch mit weitergehenden Lebensweisheiten aufwarten: Musk soll sich daran erinnern, dass Escobar in den Achtzigern "die Welt regiert habe", zu einer Zeit wo der spätere Tesla-Chef noch ein kleines Kind war. Und auch all die Milliarden Dollar Besitz von Musk beeindrucken Escobar wenig. 20 Milliarden Dollar, das seien Summen, die er früher innerhalb von zwei guten Wochen gemacht habe.

Die Boring Company oder auch Tesla wollten die Vorwürfe nicht kommentieren. Es erscheint aber eher unwahrscheinlich, dass man auf das Angebot von Escobar eingeht. (red, 12.7.2019)