Shoelace: Ein neues soziales Netzwerk von Google.

Grafik: Google

Google und soziale Netzwerke: Diese Verhältnis darf mit gewissem Recht als "kompliziert" bezeichnet werden. Während man mit Orkut regional über einige Jahre hinweg durchaus erfolgreich war, fiel die Hype-Phase rund um Google+ eher kurz aus. Vor einigen Monaten wurde der Dienst dann endgültig abgedreht. Nun versucht sich das Unternehmen an neuen Konzepten in diesem Bereich.

Area 120

Unter dem Namen Shoelace arbeitet Google derzeit an einem neuen sozialen Netzwerk. Entwickelt von Googles internem Startup-Inkubator Area 120 soll dabei aber kein direkter Facebook-Konkurrent entstehen. Stattdessen will man sich auf hyperlokale Inhalte konzentrieren, es geht also darum, Personen im direkten räumlichen Umfeld anhand ihrer Interessen zusammenzubringen.

Auf der Webseite nennt man einige Beispiele hierfür: Shoelace könnte etwa dazu dienen, gemeinsame Spaziergänge mit anderen Hundebesitzern oder spontane Fußballspiele zu organisieren. Auch spontane Verabredungen zu einer gemeinsamen Runde durch ein Museum oder auf ein Glas Wein lassen sich mit der App organisieren.

Lokale Aktivitäten planen mit Shoelace.
Grafik: Google

Schemer

Was an der App aber besonders verblüffend ist: Google hat sich schon im Jahr 2011 unter dem Namen Schemer an einem sehr ähnlichen Konzept versucht. Diese wurde aber zwei Jahre später wieder eingestellt. Warum man glaubt, dass der neue Ansatz erfolgreicher sein wird, bleibt unklar. Allerdings sind generell viele Projekte aus der Area 120 eher als Experimente denn als echte Produkte zu verstehen. Einzelne Ideen fließen dann in andere Google-Produkte ein, wie etwa die Reply-App, die systemweite Smart-Reply-Funktionen für Android bot – etwas das mittlerweile Bestandteil des Betriebssystems ist.

Sehr begrenzt

Für europäische Nutzer bleibt all dies bisher aber ohnehin noch blanke Theorie: Shoelace ist derzeit ausschließlich in New York City verfügbar. Dort arbeitet Google gezielt mit einzelnen Communities zusammen, um Erfahrungen zu sammeln. Zudem benötigen Interessenten noch einen Einladung. Falls sie auch diese Hürde nehmen, ist die zugehörige App für Android und iOS erhältlich. (apo, 12.7.2019)