Sommer ist Hot-Dog-Zeit, denn: Gegrillt schmecken Frankfurter immer noch am besten. Wer Zeit und Muße hat, kann auch wie hier die Brote selbst backen und schnelle, süß-saure Bread-and-Butter-Pickles dazu machen.

Hot Dogs
Foto: Ursula Schersch

Was die Toppings betrifft, überwiegen in den USA regionale Vorlieben: Während in New York Hot Dogs klassisch mit Senf, Sauerkraut und karamellisierten Zwiebeln serviert werden, findet man in den Südstaaten oft Coleslaw als Zutat. Einen gemeinsamen Nenner dürften Hot Dogs allerdings in allen Bundesstaaten haben: kein Ketchup. Und somit habe ich mit diesem Rezept auch gleich gegen die Benimmregel des National Hot Dog and Sausage Council, das den Hot Dog Day ins Leben gerufen hat, verstoßen.

Heute ist übrigens National Hot Dog Day. Aber das sollte eigentlich egal sein, denn wie ich vom Hot Dog and Sausage Council gelernt habe: "Don't ever think there is a wrong time to serve hot dogs" – ein Hot Dog passt immer.

Foto: Ursula Schersch

Hot-Dog-Brote:

(für 16 Brote)

  • 150 kalte Milch
  • 150 ml heißes Wasser
  • 1 EL Zucker
  • 7 g Trockengerm (oder 1/2 Würfel frischer Germ)
  • 1 Ei (M)
  • 50 g Butter, zerlassen und etwas abgekühl
  • 2 gestr. TL Salz (9 g)
  • 570 g glattes Mehl (W700)
  • Zum Bestreichen: 1 Dotter + 2 TL Milch

Kalte Milch und heißes Wasser mit einem Schneebesen in einer großen Rührschüssel verquirlen (die Mischung soll lauwarm sein). Zucker und Germ einrühren. Ei, Butter, Salz und die Hälfte des Mehls gründlich mit dem Schneebesen unterrühren. Das restliche Mehl mit einem Kochlöffel einarbeiten bis alle Zutaten zu einem Teig zusammenkommen.

Foto: Ursula Schersch

Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche in 5 Minuten zu einem geschmeidigen Teig kneten. Alternativ kann der Teig auch in der Küchenmaschine zubereitet werden. Den Teig zugedeckt rund eine 3/4 bis 1 Stunde in einer sauberen, geölten Schüssel auf das doppelte Volumen gehen lassen.

Foto: Ursula Schersch

Den Teig nach dem Gehenlassen nochmals ganz kurz kneten und in 16 gleiche Portionen teilen. Am besten zuerst nur eine Hälfte des Teiges verarbeiten und den restlichen Teig in der Zwischenzeit gut zudecken, damit er nicht austrocknet.

Methode 1: Die Teigstücke mit den Fingern oder einem Nudelholz auf der Arbeitsfläche zu Rechtecken mit 20 cm Länge formen. Die Rechtecke längsseitig aufrollen, dann mit der Naht nach unten hinlegen und die Enden nach unten einschlagen. Die Teigstücke sollen am Ende rund 15 cm lang sein.

Foto: Ursula Schersch

Methode 2 (diese finde ich einfacher): Die Teigstücke mit den Fingern mittig der Länge nach eindrücken, wodurch das Teigstück etwas länger wird (oberstes Teigstück im Bild). Nun die zwei Hälften der Länge nach zusammenschlagen und -zwicken (zweites Teigstück im Bild). Diese "Naht" wieder mit den Fingern fest eindrücken (drittes Teigstück im Bild). So oft wiederholen, bis die gewünschte Länge erreicht ist. Am Schluss die Enden einschlagen und mit dem restlichen Teil längsseitig zusammenzwicken (unterstes Teigstück im Bild). Am Ende sollen die Teigstücke 15 cm lang und 3 cm breit sein. Das Formen funktioniert am besten ohne Mehl oder mit nur sehr wenig Mehl. Bei Bedarf können die Teiglinge 5–10 Minuten zugedeckt entspannen und können danach noch etwas in die Länge gerollt oder gezogen werden.

Foto: Ursula Schersch

Die geformten Teiglinge auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech (16 Buns passen auf ein großes Blech) ein zweites Mal gehen lassen, bis sie deutlich aufgegangen sind, rund 1/2 Stunde. Eigelb mit 2 TL Milch verrühren und die Brote damit bestreichen.

Foto: Ursula Schersch

Die Buns im vorgeheizten Backofen bei 175 °C Umluft backen, bis sie golden sind, rund 15 Minuten. Die Brote auskühlen lassen.

Zwei der Brote unten rechts habe ich versuchsweise mit zerlassener Butter bepinselt – diese werden zwar goldbraun, aber nicht glänzend.

Foto: Ursula Schersch

Bread-and-Butter-Pickles:

(für ca. 500 ml)

  • 400 g Minigurken (ca. 5 Stück, ersatzweise Salatgurke)
  • 150 ml Apfel- oder Weißweinessig
  • 75 ml Wasser
  • 13 g Salz (ca. 1 gestr. EL)
  • 80 g Zucker
  • 1 kl. Zimtstange (3 cm)
  • 3 Nelken
  • 1 gestr. TL gelbe Senfkörner
  • 1 gestr. TL Koriandersamen, leicht mit der flachen Seite eines Messers angedrückt (nicht zerdrückt)
  • 3 Pimentkörner (optional)

Die Gurken waschen und in 3–4 mm dünne Scheiben schneiden. Die restlichen Zutaten in einem Topf unter Rühren kurz aufkochen (der Zucker soll aufgelöst sein). Den Sud vom Herd nehmen und fünf Minuten abkühlen lassen, dann die Gurkenscheiben dazugeben. Keine Sorge, die Gurken bleiben trotz heißen Suds knackig.

Foto: Ursula Schersch

Die Gurken drei Stunden zugedeckt im Sud ziehen lassen. Zu Beginn sind nicht alle Gurken von Flüssigkeit bedeckt, die Gurken verlieren aber mit der Zeit Wasser, und nach rund einer halben Stunde sollten alle Gurken bedeckt sein. Bis dahin ab und zu umrühren.

Nach drei Stunden sind die Gurken ausreichend mariniert und essfertig. Am besten schmecken sie, wenn sie über Nacht im Kühlschrank ziehen durften, bzw. auch nach einigen Wochen noch. Ich entferne die Zimtstange nach 3 Stunden Ziehzeit bei Raumtemperatur, die restlichen Gewürze bleiben im Sud. Senf- und Koriandersamen können mitgegessen werden.

Zur weiteren Aufbewahrung die Gurken in ein Einmachglas umfüllen und im Kühlschrank lagern.

Foto: Ursula Schersch

Pfirsich-Salsa:

  • 2 Pfirsiche
  • 1/4 Salatgurke
  • 1/4 einer kleinen roten Zwiebel
  • 1 EL Koriandergrün (ersatzweise Petersilie)
  • 1 EL Limettensaft (ersatzweise Zitronensaft)
  • Zum Garnieren: 1 Chili (optional)

Pfirsiche, Gurke und Zwiebel klein würfeln. Koriandergrün fein hacken. Alle Zutaten vermengen und bis zur Verwendung kühl stellen.

Foto: Ursula Schersch

Röstzwiebeln:

  • 8 Schalotten oder ein paar kleine Gemüsezwiebeln
  • Öl

Die Schalotten in feine Ringe schneiden. Wer Gemüsezwiebeln verwendet, halbiert sie längs und schneidet sie in feine Halbringe. Die Zwiebeln bei mittlerer bis hoher Hitze mit einigen EL Öl unter ständigem Rühren in einer Pfanne anrösten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

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Hot Dogs grillen und zusammenstellen:

Die Frankfurter leicht schräg oder kreuzweise einschneiden.

Die Würste grillen, bis sie eine schöne Farbe haben.

Foto: Ursula Schersch

Die Brote längs halbieren, aber nicht ganz durchschneiden. Mit den Schnittflächen nach unten auf dem Grill antoasten. Die Brote sind in kurzer Zeit golden.

Foto: Ursula Schersch

Jedes Brot mit einer Wurst füllen. Hot Dogs mit Senf (und Ketchup) sowie Röstzwiebeln und Gurkerln oder mit Pfirsich-Salsa samt Chilis belegen.

Viel Spaß beim Ausprobieren! (Ursula Schersch, 17.7.2019)


>>> Das Rezept zum Ausdrucken

Link zum Blog der Autorin

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Foto: Ursula Schersch