Donald Trump wählte laut eigenen Angaben eine "bescheidene" Feier für den 4. Juli. Der Stadt Washington, D.C., kam sie dennoch teuer, wie sich nun herausstellt.

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Washington – Es werde alles nicht viel kosten, immerhin seien Flugzeuge, Panzer und Soldaten ohnehin in der Nähe: Donald Trump versuchte im Vorfeld der bombastischen Militärparade zu beruhigen, mit der er am 4. Juli auf seine Art den US-Nationalfeiertag beging. Wie sich nun herausstellt, war es doch ein teures Vergnügen. Zwar sind die exakten Kosten für Militär und Personal noch nicht bekannt. Alleine die Hauptstadt Washington, D.C., zahlte für den erhöhten Sicherheitsaufwand aber 1,7 Millionen US-Dollar aus einem Sicherheitsfonds, so die "Washington Post".

Dieser Fonds, eigentlich dafür gedacht, die Bürgerinnen und Bürger Washingtons vor Terrorismus zu beschützen, ist nun pleite. Wie die demokratische Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, diese Woche bekanntgab, will sie nun vom Weißen Haus Kostenersatz einfordern. Insgesamt steht der Fonds, der eigentlich zum Schutz von Demonstrationen und Staatsbegräbnissen gedacht ist, mit sechs Millionen Dollar in der Kreide.

Versteckter Wahlkampf

Es sei, so Bowser, den Bürgerinnen und Bürgern von Washington, D.C., nicht zuzumuten, in dieser Situation auch noch für Trumps Wunschveranstaltungen zu zahlen oder dafür die eigene Sicherheit aufs Spiel zu setzen. Die Gesamtkosten für die Feiern zum Nationalfeiertag lagen nach Angaben der Washingtoner Stadtverwaltung in diesem Jahr beim Sechsfachen des üblichen Betrags.

Die Parade war ohnehin Gegenstand heftiger Kritik gewesen. Gegner des US-Präsidenten bemängelten, dass er mit dem Einsatz des Militärs für die bombastische Parade staatliche Mittel für die Zwecke seines eigenen Wahlkampfs einsetze. Trump selbst, der seit einem Frankreich-Besuch zum Bastille-Tag 2017 von einer eigenen Parade träumte, argumentierte, die Zurschaustellung der militärischen Macht sei einer Supermacht schlicht würdig. Seine Rede zu diesem Anlass hatte er allerdings bewusst versöhnlich gehalten, um sich nicht des versteckten Wahlkampfs verdächtig zu machen.

Eine eigentlich schon 2018 geplante Militärparade hatte Trump damals aus Kostengründen verschoben. Die diesjährige soll nach Angaben des Weißen Hauses deutlich günstiger gewesen sein als die damals geplante – womöglich eben auch, weil Kosten auf die Stadt Washington abgewälzt wurden. Über die sonstigen Kosten ist bisher bekannt, dass das National Park Service rund 2,5 Millionen Dollar an Kosten veranschlagt hat. (mesc, 12.7.2019)