Die FPÖ steht in der Kritik. Auf dem Bild: Ein Blick auf die Parteizentrale.

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Im Salzburger Flachgau gab ein FPÖ-Politiker am Freitag eine Reihe von Schüssen vom Balkon ab. Angeblich soll er wütend auf den Abgang des Ex-Innenministers Herbert Kickl (FPÖ) gewesen sein, zudem habe ihn die Absetzung des Berheimer Pfarrers verärgert. Er soll sich vorgestellt haben, Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Altkanzler Sebastian Kurz (ÖVP) anzuschießen. Der Mann wurde aus der Partei ausgeschlossen – nun legte ein weiteres FPÖ-Mitglied in der Nacht auf Samstag nach. Er schreibt auf Facebook: "Schade, dass er VdB (Bundespräsident Van der Bellen; Anm.) und Haslauer (den Salzburger Landeshauptmann; Anm.) nicht getroffen hat". Die ÖVP prüft rechtliche Schritte.

Der Pensionist, der den Kommentar auf der Seite der Salzburger Volkspartei verfasste, stand in der Vergangenheit auf der freiheitlichen Nationalratsliste in der Stadt Salzburg – wenn auch nicht an wählbarer Stelle. "Genug ist genug, dieser Vorfall ist nicht zu entschuldigen und wird rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen", sagte ÖVP-Klubobfrau Daniela Gutschi. Sie zeigt sich erschüttert über das "Politik- und Demokratieverständnis in den Reihen der Salzburger Freiheitlichen" und fordert FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene Svazek auf, "ihre Partei in den Griff zu bekommen und Konsequenzen zu ziehen".

"Immer mehr zum Sicherheitsrisiko"

Auch die Salzburger Grünen sind empört über den "nächsten freiheitliche Totalausfall". Der Salzburger Landesgeschäftsführer Simon Heilig-Hofbauer betonte: "Die Salzburger FPÖ wird immer mehr zum Sicherheitsrisiko." Der Mann falle nicht zum ersten Mal mit derartigen Kommentaren auf. Die Grünen habe er als die "größten Parasiten Staatsschädlinge" bezeichnet und er würde sich einbringen, "das Grüne Gesindel zu vernichten". "Marlene Svazek führt eine Partei, die nicht nur Rechtsextremen eine Heimat bietet, sondern offensichtlich auch gewaltbereiten Kriminellen", sagte Hofbauer. Er erwarte sich unverzüglich Schritte der FPÖ und eine Distanzierung von den Gewaltdrohungen.

Cobra rückte an

Mit dem Facebook-Kommentar reagierte der Mann auf die Tat des Flachgauer FPÖ-Politikers. Die Cobra rückte in dem Fall an und nahm den Mann fest, auch zwei Polizeihubschrauber waren im Einsatz. Die Beamten stellten einen Revolver, ein Gewehr und eine Schreckschusspistole sicher. Für die Waffen hatte der 57-Jährige eine Waffenbesitzkarte. "Der Mann hatte knapp ein Promille Alkohol im Blut", sagte Polizeisprecherin Nina Laubichler auf APA-Anfrage. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. (red, APA, 13.7.2019)