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Italien schlägt europäische "Freizonen" vor, in denen Asylberechtigte bis zu ihrer Umverteilung auf mehrere EU-Länder bleiben sollten.

Foto: AP/ Olmo Calvo

Rom – Italien will bei dem am Montag in Brüssel geplanten EU-Außenministerrat ein Paket mit Vorschlägen zur Förderung der legalen Einwanderung nach Europa zu fördern. So sollen humanitäre Korridore für Migranten eingerichtet werden, denen Asylrecht in Europa zugesprochen wird, forderte der italienische Außenminister Enzo Moavero Milanesi.

"Migranten mit Anrecht auf Asyl sollten auf sichere Weise nach Europa reisen dürfen, ohne Schlepper bezahlen zu müssen", sagte der Außenminister im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera".

Zugleich sollten in mehreren EU-Ländern "Freizonen" eingerichtet werden, in denen die Migranten mit Asylrecht bis zu ihrer Umverteilung auf mehrere EU-Länder bleiben sollten. Die Vorstellung, dass alle geretteten Migranten automatisch nach Italien gebracht werden, müsse überwunden werden, sagte der Außenminister.

Mehr Rückführungsabkommen

Wichtig sei, dass die EU Rückführungsabkommen mit den Herkunftsländern der Migranten abschließe. "Derzeit hat Italien nur wenige dieser Abkommen und mit vielen Einschränkungen abgeschlossen. Würde die EU diese Abkommen unterzeichnen, hätten wir bei den Verhandlungen viel mehr Gewicht", kommentierte der Minister.

Moavero Milanesi meinte, nur mit einer ausgewogenen europäischen Migrationspolitik könne die EU die Einwanderungsströme regeln. Dafür seien auch Investitionen in den Herkunftsländern der Migranten notwendig. Diese könnten auch mit der Emission europäischer Anleihen finanziert werden. (APA, 14.7.2019)