Es ist eine jener Filmideen, die eine ganze Generation faszinierten: In "Back to the Future 2" führte Marty McFly den Kinogängern der späten Achtziger erstmals den Nachfolger des Skateboards vor: das Hoverboard. Ganz ohne Rollen ließ es den von Michael J. Fox gespielten Protagonisten über die Straße schweben. Das Problem dabei: All dies entsprang natürlich nur der Vorstellungskraft der Filmemacher. Doch die Idee hatte sich in den Köpfen vieler festgesetzt, also versuchten sich Erfinder über die Jahre immer wieder an realen Umsetzungen des Hoverboards – meist mit wenig Erfolg.

Flyboard

Was ein französischer Erfinder nun im Rahmen der Feierlichkeiten zum Bastille-Tag vorgezeigt hat, lässt das Hoverboard aber wie ein Kinderspielzeug aussehen. Sein Flyboard sorgte am Rande der Militärparade für Begeisterung – und bei manchen Beobachtern wohl auch für etwas Schrecken. Mit einem Sturmgewehr bewaffnet flog Franky Zapata weit durch die Lüfte. Anerkennung gab es dafür von höchster Stelle: Der französische Präsident Emmanuel Macron tweetete ein Video seines Fluges.

Der Rahmen der Präsentation ist dabei durchaus passend. Immerhin wurde das Flyboard in Kooperation mit dem französischen Militär entwickelt. Es kann eine Fluggeschwindigkeit von bis zu 190 km/h erreichen und zehn Minuten in der Luft bleiben. Laut Verteidigungsministerin Florence Parly verfolgt man mit dem Projekt unterschiedliche Ziele – von einer fliegenden Logistikplattform bis zu gezielten Angriffen auf einen Feind.

Guinness World Records

Vorgeschichte

Ganz neu ist die Erfindung von Zapata übrigens ohnehin nicht: Bereits im Jahr 2016 hatte der einstige Jetski-Champion einen neuen Rekord für den weitesten Flug mit einem Hoverboard geliefert: Die zurückgelegten 2.252 Meter wurden auch ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Bei alldem versichert Zapata, dass sein Fluggerät sehr sicher ist: Immerhin fliege es auch noch problemlos weiter, wenn eine der Jetturbinen ausfalle. Sind zwei davon defekt, setze das Flyboard automatisch zu einem kontrollierten Abstieg an, versichert der Erfinder.

David Hoffman

Jetpack

Der Flug mittels Luftrückstoß erinnert natürlich auch an einen weiteren prägenden Moment der Achtziger: die Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles. Ein kurzer Flug mit einem Jetpack begeisterte damals die Massen. Doch auch hier sollte es lange dauern, bis ähnliche Technologien auch nur ansatzweise benutzbar wurden. Das Problem ist bei all diesen Entwicklungen sehr ähnlich: Nicht nur, dass sie meist schwer zu steuern sind, ist vor allem der Treibstoffverbrauch sehr hoch, was die Flugzeit stark beschränkt – und auch nicht gerade umweltfreundlich ist. (red, 15.7.2019)

Der französische Nationalfeiertag im Video
DER STANDARD