Polizisten untersuchten den Traktor.

Foto: APA/dpa/Benjamin Liss

Balderschwang/Riefensberg – Nach dem Traktorunglück im bayerischen Allgäu, bei dem am Wochenende zwei Vorarlberger Kinder starben, sind die Ermittlungen der Polizei am Montag weitergelaufen. Laut einem Polizeisprecher geht es insbesondere darum festzustellen, ob der 13-jährige Fahrer des Traktors auf einem privaten oder einem öffentlichen Weg unterwegs war.

Am Vortag hatte der Bürgermeister des Ortes Balderschwang, Konrad Kienle, der Nachrichtenagentur dpa gesagt, der Bub sei auf einem Privatweg unterwegs gewesen. "Deswegen war die Spritztour des 13-Jährigen auch keineswegs illegal." In Deutschland dürfen – wie in Österreich – erst 16-Jährige mit einem entsprechenden Führerschein auf öffentlichen Straßen mit dem Traktor unterwegs sein. Für Privatstraßen gelten diese Vorschriften nicht.

Ermittlungen

"Es muss die genaue rechtliche Situation vor Ort festgestellt werden", sagte Bernd Stapfner von der Pressestelle der Kemptener Polizei. Darauf, wegen welcher Delikte ermittelt wird, wollte sich der Sprecher nicht festlegen. "Es sind mehrere Delikte erfüllt." Jetzt müssten vor allem "die Eltern zur Ruhe kommen und sich fassen können".

Bezüglich jener Berichte, die eine Bodenunebenheit als Auslöser für den Absturz der beiden Kinder aus einem Container an der Front des Traktors ausmachten, wollte sich Stapfner ebenfalls nicht genau festlegen. "Das ist ein Feldweg, da gibt es immer Unebenheiten." Er erinnerte daran, dass ein Traktor "nicht die gleiche Federung hat wie ein Pkw" und daher diese Unebenheiten auch nicht so gut abfangen kann.

Öffentliche Trauerfeier

Ulrich Schmelzenbach, Bürgermeister der Bregenzerwälder Gemeinde Riefensberg, in der die Familien der verunglückten Kinder zu Hause sind, beschrieb die Stimmung im Ort am Montag als "sehr gedrückt". Er selbst habe am Sonntag im Gottesdienst von dem Unfall erfahren, wie viele andere auch.

"Es ist eine schlimme Situation für die ganze Gemeinde, es sind alle sprachlos", sagte Schmelzenbach der APA. Die Anteilnahme sei sehr groß. Für die verunglückten Kinder werde es in der Kirche eine öffentliche Trauerfeier im Rahmen der Verabschiedung geben. Ein Termin stehe aber noch nicht fest. (APA, 15.7.2019)