Die Verhaftung einer französischen Forscherin im Iran wird Vermittlungsmissionen wie jüngst durch Präsident Emmanuel Macron bei Hassan Rohani künftig schwieriger machen.

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Paris/Teheran – Eine Forscherin der renommierten Pariser Universität Sciences Po ist im Iran festgenommen worden. Fariba Adelkhah werde aus bisher unbekannten Gründen festgehalten, erklärte das französische Außenministerium am Montag.

Frankreich forderte konsularische Betreuung für die Anthropologin und Sozialwissenschafterin, die sowohl die französische als auch die iranische Staatsbürgerschaft hat.

Paris will Aufklärung

Iranischen Exilmedien zufolge wurde die 60-jährige Adelkhah vor rund drei Wochen von dem Geheimdienst der Revolutionsgarden festgenommen. Ein Sprecher der iranischen Regierung wollte das nicht bestätigen. "Frankreich ruft die iranischen Behörden auf, Frau Adelkhahs Situation vollständig aufzuklären", betonte das Außenministerium in Paris.

In den vergangenen Jahren waren mehrere Iraner bei Reisen in ihr Herkunftsland festgenommen worden, die auch den Pass eines westlichen Landes haben. Mehrere von ihnen verbüßen wegen des Vorwurfs der Spionage Haftstrafen.

Frankreich und die anderen EU-Staaten versuchen derzeit das Atomabkommen mit dem Iran zu retten. Die USA hatten unter Präsident Donald Trump den Rückzug aus dem Vertrag von 2015 verkündet. (APA, 15.7.2019)