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Bei Bethesdas MMO Fallout 76 gibt es Auftragsmörder, die Spieler töten, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt wurde. Polygon hat sich mit den Usern beschäftigt, die andere für virtuelles Geld umbringen. Ein Auftragsmörder-Kollektiv heißt etwa The Talon Company. Sie dokumentieren jede virtuelle Tötung auf Twitter. Um auch wirklich einen gewissen Spieler zu erwischen, setzen die Fallout 76-Auftragsmörder auf eine ausgeklügelte Herangehensweise.

Freunde müssen bestochen werden

Bei dem Game kann man nämlich nicht einfach auf einen Server zugreifen, wo das gewünschte Ziel zu finden ist. 24 Nutzer finden auf einer Instanz Platz. Um nun dort Platz zu finden, muss man dem Spiel von einem anderen User beitreten, der aktuell auf dem Server zu finden ist. Die Talon-Auftragsmörder bestechen oftmals Freunde des Opfers, um auf der Instanz zu landen. Manchmal reicht es auch einfach, das Ziel direkt unter falschem Vorwand zu kontaktieren.

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Mordwaffe Schrotflinte oder Atombombe

Um auf einen Server eines Ziels zu gelangen, benötigt das Talon-Kollektiv oftmals Wochen bis Monate. Zu den beliebtesten Mordwaffen zählt die Schrotflinte. Manchmal wird auch eine Atombombe gezündet, um den gesuchten Spieler zu erledigen. "Am meisten mag ich es, wenn ich eine kleine Nuklearbombe zünde und der Körper des Ziels über den Bildschirm fliegt", erzählt eine Auftragsmörderin gegenüber dem Medium.

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Ein boomendes Business

Das Geschäft der Auftragsmörder boomt. Ein Talon-Mitglied hat auch eine Erklärung dafür. So müssen Spieler in dem Game eng zusammenarbeiten, und wo Menschen gemeinsam involviert sind, gibt es auch viel Drama. User wollen dann etwa Rache für einen verlorenen PvP-Kampf oder an Spielverderbern. Ein Spieler war bereit, 50.000 Kronkorken zu zahlen, der In-Game-Währung des Spiels, die man verdienen oder kaufen kann.

Was passiert, wenn ein Spieler nicht zahlt?

Der wohl schrägste Auftrag war, ein Tier eines anderen Spielers zu töten. Dieses wurde von dem User gut gehütet und war eingesperrt. Um das Tier zu erledigen, wurde also das gesamte Gehege zerstört – 4.000 Kronkorken gab es dafür immerhin. Falls ein Spieler übrigens zahlungsunfähig ist, gibt es laut einem Talon-Auftragsmörder nur einen Ausweg: "Wir jagen sie einfach, wenn sie nicht zahlen." (red, 16.7.2019)