Hacker haben in Bulgarien zugeschlagen.

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Sofia – Hacker haben in Bulgarien persönliche Daten von Millionen Menschen aus der staatlichen Agentur NAP entwendet, die alle Steuern und Abgaben für Pensionsbeiträge verwaltet. "Es gibt tatsächlich einen nicht erlaubten Zugriff auf einen Server der NAP", sagte Innenminister Mladen Marinow am Dienstag im Fernsehsender bTV und bestätigte eine anonyme Nachricht von Hackern.

Demnach verfügten sie über persönliche Daten sowie Angaben zu Steuern und Sozialversicherungsabgaben von mehr als fünf Millionen der insgesamt rund sieben Millionen Bulgaren und Ausländer sowie Unternehmen. Die E-Mail war laut Medienangaben von russischen Servern am Montag an bulgarische Medien geschickt worden. Darin wird die Freilassung des Politikaktivisten Julian Assange gefordert.

Politischer Hintergrund vermutet

Als "IT-Tschernobyl" beschrieb ein Experte für Cybersicherheit, Jassen Tanew, den ersten Hacker-Angriff dieser Art in Bulgarien. Innenminister Marinow sah einen politischen Hintergrund für die Hacker-Aktion, da Bulgariens Regierung den Kauf von acht US-Kampfjets vom Typ F-16 beschlossen habe. Ministerpräsident Boiko Borissow berief den Sicherheitsrat der Regierung zusammen. (APA, 16.7.2019)