Netflix entfernt eine umstrittene Suizidszene aus der ersten Staffel der Serie "13 Reasons Why", der deutsche Titel: "Tote Mädchen lügen nicht". Mehr als zwei Jahre nach der Veröffentlichung reagiert der Streamingdienst auf Kritik von Wissenschaftern und Psychologen und streicht die Darstellung des Suizids von Protagonistin Hannah Baker (Katherine Langford). Stattdessen ist laut "Hollywood Reporter" nur noch zu sehen, wie Hannah sich selbst im Spiegel anschaut – danach wird zu ihren Eltern umgeschnitten. Der Akt des Suizids selbst ist nicht mehr zu sehen.

Erst kürzlich veröffentlichte das amerikanische National Institute of Mental Health eine Studie zur Serie und ihre Auswirkungen. Demnach sei die Suizidrate unter US-amerikanischen Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren im April 2017, dem Monat nach dem Start der ersten Staffel der Serie, um 28,9 Prozent angestiegen.

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"Während wir uns diesen Sommer auf den Start der dritten Staffel vorbereiten, haben wir die Debatte rund um die Serie natürlich aufmerksam verfolgt. Basierend auf Ratschlägen verschiedener medizinischer Experten – darunter beispielsweise Dr. Christine Moutier, die Chefin der amerikanischen Stiftung für Suizidprävention – haben wir gemeinsam mit dem Serienschöpfer Brian Yorkey sowie seinen Produzenten entschieden, die Szene in Staffel eins, in der Hanna sich das Leben nimmt, zu bearbeiten", begründet Netflix die Entscheidung.

Die Serie "13 Reasons Why" basiert auf einem Roman von Jay Asher und erzählt die Geschichte des Suizids einer Schülerin, die ihre Beweggründe auf 13 Tonbänder gesprochen hat. (red, 16.7.2019)