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Die Bank und die FMA haben unterschiedlichen Sichtweisen.

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Wien/Rom/Moskau – Nach dem Bericht in der "ZiB 2" vom vergangenen Freitag, in dem von möglichen Verbindungen der kleinen Wiener Bank Winter zur italienischen Partei Lega Nord sowie einer möglichen Verwicklung in den brasilianischen Odebrecht-Korruptionsskandal die Rede war, hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) nun den Geldwäsche-Verdacht gegen das Bankhaus bestätigt.

Der brasilianische Odebrecht-Baukonzern hatte über Jahre Politiker und Parteien bestochen, um an Bauaufträge zu kommen. Ein Odebrecht-Manager spricht in einem Einvernahmeprotokoll der brasilianischen Behörden von Verbindungen zur Bank Winter. Die Bank erklärte dazu in einer Stellungnahme, die österreichische Finanzmarktaufsicht habe die betreffenden Konten geprüft und keine Beanstandungen gefunden.

Andere Sichtweise bei der FMA

Das sieht die FMA allerdings anders. "Diese Aussage der Bank Winter, die FMA habe die Konten geprüft und keinerlei Beanstandungen gefunden, ist falsch", sagte FMA-Sprecher Klaus Grubelnik am Dienstag zur APA. "Im Gegenteil, die FMA sah sich veranlasst, diesbezüglich eine Sachverhaltsdarstellung wegen Verdachts auf Geldwäscherei an die Staatsanwaltschaft zu übermitteln. So lange strafrechtliche Ermittlungen laufen, sind aber die verwaltungsstrafrechtlichen Ermittlungen und Verfahren per Gesetz ausgesetzt.

Die Bank Winter hat im Zusammenhang mit der Affäre um angebliche Gelder aus Moskau an die italienischen Lega Nord auch bestritten, Verbindungen zu den Energiekonzernen ENI oder Rosneft oder in die Affäre involvierten Personen zu haben. Dazu die FMA: "Wir prüfen, ob es Geschäftsbeziehungen gibt, welcher Art sie sind und ob Compliance- und Sorgfaltspflichten zur Prävention der Geldwäscherei eingehalten wurden."

Justiz ermittelt nicht

Ende Juli hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegenüber der APA bestätigt, dass sie davon abgesehen habe, Ermittlungen einzuleiten. (APA, 16.7.2019)