Adam Haslett: Stellt euch vor, ich bin fort. 23,60 Euro, 464 Seiten. Rowohlt 2018

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Psychische Erkrankungen machen nicht nur den Menschen, die davon betroffen sind, Probleme, sondern auch all jenen, die mit psychisch Kranken leben und mit den Symptomen zurechtkommen müssen. Wie sehr eine Familie über Generationen an so einem Problem leidet, ist das Thema in Adam Hasletts Roman "Stellt euch vor, ich bin fort".

Es ist die Geschichte von John, der in jungen Jahren an einer bipolaren Störung erkrankt, und seiner Verlobten Margret, die sich trotz aller Schwierigkeiten für ein Leben an seiner Seite entschließt und mit ihm eine Familie gründet. Aus wechselnden Perspektiven der unterschiedlichen Familienmitglieder und über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren wird erzählt, was diese extremen Stimmungsschwankungen zwischen den Menschen alles anrichten können.

Tragischer Humor

Psychologischer Realismus dominiert dieses Buch, das über weite Strecken wenig erfreulich verläuft, doch immer wieder gelingt es ihm auch, den prekären Situationen eine Portion Humor abzuringen.

Denn schlussendlich geht es in diesem Familienroman um die Gratwanderung, ein gemeinsames Leben aufrechtzuerhalten. Trotz Krankheit. Denn bipolare Störungen sind vererbbar, das verleiht Hasletts Roman eine zusätzliche Dringlichkeit. (Karin Pollack, CURE, 21.7.2019)